Zum Thema Krankenhaus St. Josef: Runder Tisch und Koordinierungskreis
SCHWEINFURT STADT UND LANDKREIS – Seit Ende Juli ist bekannt, dass sich die Kongregation der Schwestern des Erlösers bis Ende des Jahres aus dem Krankenhausbetrieb in Schweinfurt zurückzieht. Um den drohenden Wegfall des Krankenhauses St. Josefs zu kompensieren, haben sowohl die Stadt Schweinfurt unter Oberbürgermeister Sebastian Remelé als auch der Landkreis Schweinfurt unter Landrat Florian Töpper sofort Maßnahmen ergriffen.
Nach der Bekanntgabe lud Oberbürgermeister Remelé Vertreter des St. Josef-Krankenhauses, der regionalen Krankenhäuser, Mandatsträger sowie Führungskräfte der Agentur für Arbeit zu einem Runden Tisch ein. Ziel war es, Perspektiven für die Mitarbeitenden des St. Josefs in der Region zu finden. Der Erhalt der Fachkräfte für die Gesundheitsregion Main-Rhön ist ein zentrales Anliegen.
Zusätzlich fand ein Koordinierungskreis statt, initiiert von Landrat Töpper und Bezirkstagspräsident Stefan Funk, an dem Chefärzte der Schweinfurter Krankenhäuser und der Geomed-Kreisklinik teilnahmen. Der Fokus lag auf der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung.
Die Mitarbeitervertretung des St. Josefs war bei beiden Veranstaltungen anwesend. Oberbürgermeister Remelé betonte die Wichtigkeit, Perspektiven für die Mitarbeitenden zu schaffen: „Wir brauchen jeden einzelnen Mitarbeiter in unserer Region.“ Alexandra Elbert von der Agentur für Arbeit bestätigte, dass die Region in der besonderen Situation unterstützt wird, um Fachkräfte wohnortnah zu halten.
Der Krankenhausdirektor Norbert Jäger erklärte, dass derzeit noch Interessenten für eine Übernahme des Krankenhauses bestehen. Eine endgültige Entscheidung wird noch in diesem Monat erwartet. Während ein Betriebsübergang bevorzugt wird, bereitet man parallel auch die Schließung vor.
Remelé berichtete, dass die Palliativstation des St. Josefs eins zu eins vom Leopoldina-Krankenhaus übernommen werden soll und auch die Akut-Geriatrie fortgeführt werden soll. Wolfgang Schirmer, Geschäftsführer der Geomed-Kreisklinik, bestätigte die Bereitschaft, zusätzliche Bettenkapazitäten in der Akutgeriatrie bereitzustellen.
Leopoldina-Geschäftsführer Jürgen Winter hob die wichtige Rolle des städtischen Krankenhauses hervor und betonte, dass man in enger Abstimmung mit der Geomed-Kreisklinik an der Sicherstellung der Versorgung arbeitet. Bisher wurden bereits 40 Zusagen für eine Übernahme der Mitarbeitenden durch das Leopoldina-Krankenhaus gegeben.
Die Geomed-Kreisklinik und die Haßberg-Kliniken stehen ebenfalls bereit, zusätzliche Fachkräfte aufzunehmen. Es besteht jedoch eine Herausforderung in der unzureichenden Finanzierung des Gesundheitswesens, die die Stadt und den Landkreis stark einschränkt. Beide betonten, dass sie die Finanzierung des St. Josef-Krankenhauses nicht allein übernehmen können.
Der Krankenhausdirektor Jäger erläuterte, dass die Mietverträge der Praxen weitergeführt werden können, jedoch die Kooperationsleistungen des St. Josefs entfallen würden, was weitere Anpassungen erfordern wird. Gespräche sind bereits im Gange, um differenzierte Lösungen zu finden.
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