Würzburger Hebammenschule schließt: Abschiedsfeier mit neuen Perspektiven

WÜRZBURG – Am 30. September wurde bei einer offiziellen Abschiedsfeier der letzte Ausbildungsjahrgang der staatlichen Hebammenschule in Würzburg verabschiedet.
Die Feier bot einen Rückblick auf die über 200-jährige Geschichte der Schule und die neuen Perspektiven, die der seit zwei Jahren angebotene Studiengang „Hebammenwissenschaften“ an der Würzburger Universitätsmedizin eröffnet. Würzburg gilt als drittältester Standort für die Hebammenausbildung in Bayern, nach München und Bamberg.
Der Grund für die Schließung der Hebammenschule ist das neue Hebammengesetz, das eine Akademisierung der Ausbildung vorsieht. So wurde 2022 der Studiengang Hebammenwissenschaften an der Würzburger Universitätsmedizin eingerichtet, während die staatliche Berufsfachschule und der Studiengang zunächst parallel liefen. Edith Kroth, die die Hebammenschule seit 1999 leitete, wird zukünftig Aufgaben im Studiengang übernehmen.
Der offizielle Start der Ausbildung wird auf das Jahr 1805 datiert, als Adam Elias von Siebold am Juliusspital eine „Gebärklinik“ gründete. Im Laufe der Jahre gab es zahlreiche Standortwechsel und Veränderungen der Zuständigkeiten, bis die Hebammenschule schließlich in den 1930er Jahren am Universitätsklinikum Würzburg eine neue Heimat fand.
Kroth hebt die Vielfalt des Berufsbildes hervor, das von Schwangerenberatung bis zur Wochenbettversorgung reicht. Pro Jahr wurden zuletzt etwa 16 ausgebildete Hebammen entlassen. Das Team der Schule bestand aus drei hauptberuflichen Hebammen-Lehrerinnen und zusätzlichen Dozenten. Der Studiengang schließt mit dem Titel „Bachelor of Science“ ab und legt besonderen Wert auf die Verbindung von Theorie und Praxis. Prof. Dr. Ulrich Pecks, Lehrstuhlinhaber für Maternale Gesundheit und Hebammenwissenschaft, betont die Bedeutung der langjährigen Tradition für die akademische Ausbildung.
Für weitere Informationen zum Studiengang „Hebammenwissenschaften“ besuchen Sie bitte die Webseite der Universität Würzburg.
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