Sahnehäubchen im Wald – Ergebnisse der Wertholzsubmission Sailershausen
SCHONUNGEN – Zufrieden blicken Revierförster Lukas Haftner und Bürgermeister Stefan Rottmann auf die vergangene Submission der Werthölzer. Auf insgesamt neun Lagerplätzen verteilt über ganz Unterfranken wurden auch in diesem Jahr von den Waldbesitzern ausgesuchte Stämme der Käuferschaft präsentiert.
Die Großgemeinde Schonungen lieferte ihre Stämme traditionell zum Wertholzplatz in Sailershausen. Insgesamt lagen dem gemeindlichen Forst entstammend 111,08 fm auf dem Platz, die sich auf 131 Eichen, 4 Kiefern, 3 Vogelkirschen, 2 Linden und 1 Esche verteilten. Diese zählen mit einem Jahreseinschlag von ca. 3900 Festmetern zu den „Sahnehäubchen“ im Wald. Stolze 1.712 €/fm bezahlte ein Furniermacher aus Süddeutschland für die wertvollste Eiche der Großgemeinde, so Revierförster Lukas Haftner. Neben zahlreichen Furnierkäufern waren auch französische Fasshersteller und einheimische Säger vertreten.
Für den Forstbetrieb ist die „Submissionszeit“ eine besondere Zeit im Jahr. Nach der Fällung werden die Stämme genau bewertet. Ein geschultes Auge der Forstwirte ist dabei unabdingbar, da bereits überwallte Äste den Stamm in seiner Verwendung und im Preis erheblich mindern können.
Die schönsten Eichenstämme sind das Ergebnis jahrhundertelanger forstlicher Pflege. Umso erfreulicher ist es, wenn aus diesem Holz langlebige und hochwertige Produkte hergestellt werden, die CO₂ binden. Die in Sailershausen präsentierten Stämme stellen dabei die „absoluten Sahnehäubchen“ dar: Lediglich 2,8 % der vermarkteten Holzmenge bringt der Gemeinde 22 % des Holzerlöses ein und trägt maßgeblich dazu bei, die angestrebte Schwarze Null zu erreichen. Der Forstbetrieb lässt dabei die schönsten und wertvollsten Eichen im Wald weiter ausreifen. Das in diesem Jahr angelieferte Holz ist ausschließlich sogenannte Durchforstungsware, bei der Zukunftsbäume durch die Entnahme von „Bedrängern“ vitalisiert werden. Diese Vitalität ist im Klimawandel besonders wichtig, um Trockenheit und möglichen Schadinsekten entgegenzuwirken.
Im Landkreis Schweinfurt bereiten aktuell zwei Eichenschädlinge den Waldbesitzern und Holzkäufern Sorgen: Der Eichenprachtkäfer, der durch Trockenheit vorgeschädigte Eichen zum Absterben bringt, und der Eichenkernkäfer, der Fraßgänge in das Holz bohrt und so Teile des Stammes entwertet. Glücklicherweise hält sich der Befall im Gemeindebereich von Schonungen noch in Grenzen, so Förster Haftner.
Schonungen setzt bei der Waldbewirtschaftung auf Nachhaltigkeit: Das ausgearbeitete Forstoperat hat einen jährlichen Zuwachs von 7900 Festmetern im Gemeindewald ermittelt. Die politische Zielvorgabe beim Einschlag liegt deutlich niedriger. Es wächst mehr nach, als dem Wald entzogen wird, wodurch der Waldvorrat kontinuierlich steigt. So lag der Waldbestand 1986 bei 149 Festmetern pro Hektar, 2010 bereits bei 231 Festmetern pro Hektar und soll bis 2030 auf 250 Festmeter pro Hektar ansteigen. Mit 19 Hektar verfügt die Gemeinde zudem über einen hohen Anteil an Ökoflächen.
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