Gemeinden wollen das politische Interesse bei jungen Menschen wecken
SCHWEINFURT – Das Kommunalpolitische Forum 2025 der Kinder- und Jugendarbeit des Landkreises Schweinfurt beschäftigte sich kürzlich mit der Frage, wie Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren „ticken“ und worauf Kommunen ein Augenmerk legen sollten. Bürgermeister, Jugendbeauftragte und Gemeindejugendpfleger nahmen an der Veranstaltung teil, bei der die zentralen Erkenntnisse der SINUS-Jugendstudie 2024 vorgestellt wurden. Landrat Florian Töpper dankte den rund 30 Teilnehmenden für ihren Einsatz und betonte die Wichtigkeit, junge Menschen frühzeitig an demokratische Prozesse heranzuführen.
Landrat Töpper hob hervor, dass es darauf ankomme, dass Kinder und Jugendliche die Erfahrung machten, dass ihre Stimme zählt und es sich lohnt, Ideen einzubringen und Verantwortung zu übernehmen.
Zentrale Erkenntnisse der SINUS-Jugendstudie 2024
Kreisjugendpflegerin Bettina Steinschauer stellte die zentralen Ergebnisse der Studie vor, die sich mit der Lebenswelt, den Grundorientierungen und den Lebensentwürfen der 14- bis 17-Jährigen befasste:
- Trotz Krisen: Viele Jugendliche zeigen einen generellen Optimismus.
- Werte: Sie pflegen eine hohe Toleranz gegenüber unterschiedlichen Kulturen und akzeptieren pluralistische Lebensformen.
- Politik und Ungleichheit: Jugendliche nehmen strukturelle Ungleichheiten sehr sensibel und als unfair wahr. Sie beklagen, dass ihre Stimme in der Politik kaum gehört und wahrgenommen wird.
- Partizipation: Die Mehrzahl wünscht sich, gehört zu werden und mitreden zu wollen, wobei nicht alle gleichzeitig mitbestimmen möchten.
- Medien: Soziale Medien sind das wichtigste Kommunikations- und Informationsmittel, auch wenn vielen Jugendlichen die möglichen Gefahren eines unreflektierten Konsums bewusst sind.
Konkrete Ansatzpunkte für die Kommunen
Im Forum wurden konkrete Handlungsempfehlungen für die Kommunen erarbeitet, um jungen Menschen vertrauenswürdige Rahmenbedingungen mit resilienten Angeboten zu bieten. Die wichtigsten Punkte sind:
- Beteiligungsformate schaffen/ausbauen: Die Gemeinden wollen Beteiligungsformate für Jugendliche schaffen, ausbauen und verstetigen, um das Interesse an der Politik zu wecken und zu fördern.
- Räume bereitstellen: Bereitstellung von Jugendräumen und Freiräumen für Begegnungen und Bewegung für Jugendliche ab 14 Jahren im gemeindlichen Sozialraum.
- Themenspezifische Angebote: Schaffung gemeindlicher Angebote, vor allem in den hauptamtlich betreuten Jugendtreffs, zu aktuellen Themen wie Klimawandel, Müllvermeidung, Umgang mit Sozialen Medien und Konflikten.
Steinschauer fasste zusammen: „Jugend braucht Orientierung und Sicherheit sowie Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.“ Diese Punkte bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Jugendpolitik und Unterstützung auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
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