BUND Naturschutz beklagt Kürzungen beim Naturschutz
SCHWEINFURT – Die schlechten Nachrichten für den Naturschutz reißen nicht ab. Rasant zunehmende Flächenversiegelungen und Umweltbelastungen gefährden Grün- und Naturschutzflächen oder lassen sie sogar komplett verschwinden. Dadurch geraten nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch unsere Lebensgrundlagen in Gefahr.
Der Europäische Gerichtshof stellte bereits im November 2024 eine Vertragsverletzung bei den Natura-2000-Gebieten fest und verhängte Strafzahlungen. Das bedeutet, dass nicht nur wertvolle Lebensräume verschwinden, sondern auch keine ausreichenden Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Ein weiterer Rückschlag für den Naturschutz kommt nun aus Bayern und betrifft auch den Landkreis Schweinfurt. Die Bayerische Staatsregierung teilte im Dezember 2024 mit, dass es erhebliche Einschränkungen im Naturschutz geben wird. Neben einer Haushaltssperre bis Mai 2025 wurden Kürzungen der Finanzmittel um 15 % angekündigt. Besonders betroffen sind der Vertragsnaturschutz sowie die Bayerische Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie (LNPR). Diese Mittel finanzieren unter anderem die Pflege von Naturschutzgebieten sowie Schutzmaßnahmen für bedrohte Arten. Auch landwirtschaftliche Betriebe, die durch Naturschutzprojekte zusätzliche Einkommensquellen erschließen, sind betroffen.
Für einige Naturschutzmaßnahmen könnte dies das faktische Aus bedeuten. Beispielsweise wäre die Pflege ökologischer Streuobstbestände im Rahmen des „Bayerischen Streuobstpakts“ kaum noch möglich.
Die Kreisgruppe Schweinfurt des Bund Naturschutz fordert die Staatsregierung auf, die Kürzungen zurückzunehmen. Naturschutz erfordert langfristige Planung und Verlässlichkeit. Sollten die Einsparungen bestehen bleiben, wird sich dies bald in einer Verarmung des Landschaftsbildes bemerkbar machen – mit irreversiblen Folgen.
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