55 Jahre Geborgenheit und Unterstützung im Caritas Jugendhilfezentrum „Maria Schutz“
SCHWEINFURT – Das Caritas Jugendhilfezentrum „Maria Schutz“ in Grafenrheinfeld blickte am Wochenende auf 55 Jahre zurück, in denen Kinder und Jugendliche in der Einrichtung des Caritas-Verbandes Annahme, Zuwendung, Geborgenheit, Unterstützung und Förderung erfahren haben.
Die Jubiläumsfeier begann mit einem Gottesdienst, der vom Vorsitzenden des Caritasverbandes im Bistum Würzburg, Domkapitular Monsignore Clemens Bieber, zelebriert wurde. Die Einrichtungsleiterin, Stefanie Kimmel, erläuterte zu Beginn die Bedeutung des Namens „Maria Schutz“. Sie beschrieb, wie das Jugendhilfezentrum den dort wohnenden Kindern und Jugendlichen Wärme und Schutz bieten möchte, ähnlich der Darstellung der Mutter Gottes, die Menschen unter ihren Schutzmantel nimmt. Der Name sei somit Programm und Auftrag für alle Mitarbeiter.
In seiner Predigt dankte Domkapitular Bieber dem Orts- und Kreiscaritasverband Schweinfurt für die verlässliche Trägerverantwortung und den Mitarbeitern für ihren pädagogisch wertvollen Dienst. Anhand des Beispiels eines Bewohners, den er getauft und dessen Erstkommunion er kürzlich miterlebt hatte, beschrieb Bieber den Wert der Einrichtung: „Maria Schutz schenkt Kindern und Jugendlichen Geborgenheit und Halt, so dass sie Mut und Energie entwickeln, um ihre Aufgaben in Schule und Ausbildung anzugehen.“ Er betonte, dass alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Biografie, willkommen und angenommen seien. Das Jugendhilfezentrum öffne nicht nur seine Türen, sondern vor allem sein Herz für die Bewohner.
Der Vorsitzende des Schweinfurter Caritasverbandes, Kilian Hartmann, erinnerte an die segensreiche Geschichte der Hilfe für junge Menschen in Grafenrheinfeld. Bereits im Jahr 1859 gründete der Orden der Armen Schulschwestern dort ein Kinderheim. Das Wirken der Ordensschwestern über nahezu 140 Jahre habe auch die Gemeinde nachhaltig geprägt. Er freute sich besonders, dass Schwester Maristella, die über drei Jahrzehnte die jungen Menschen in Grafenrheinfeld begleitet hatte, extra aus Freising zum Jubiläum angereist war.
Bei der anschließenden Feierstunde im Jugendhilfezentrum begrüßte der Geschäftsführer des Caritasverbandes in Stadt und Landkreis Schweinfurt, Frank Kupfer-Mauder, die zahlreichen Gäste. Er schilderte die zahlreichen Meilensteine in der Entwicklung des Hauses und zeigte sich erfreut darüber, dass nach coronabedingten Personalengpässen nun wieder sechs Wohngruppen mit jeweils acht Kindern oder Jugendlichen pädagogisch begleitet werden.
In seinem Grußwort betonte Landrat Florian Töpper die wichtige Bedeutung der „weltanschaulichen Überwölbung“, von der die Einrichtung getragen werde. Er wies jedoch auch auf die finanziellen Herausforderungen hin, die die öffentliche Hand bewältigen müsse, um solch wichtige Einrichtungen weiter zu betreiben. Die Schweinfurter Landtagsabgeordnete Martina Gießübel, gleichzeitig Vorsitzende des Förderkreises „Maria Schutz“, dankte allen, die in der Vergangenheit und Gegenwart mit ihren Spenden dafür sorgen, dass vieles ermöglicht werde, was sonst nur schwierig zu leisten wäre. Ein besonderes Anliegen sei es, die wertvolle zirkuspädagogische Arbeit fortsetzen zu können. Das Zirkuszelt auf dem Gelände des Jugendhilfezentrums ist in die Jahre gekommen. „Der Förderkreis startet eine Spendeninitiative mit 5.000 Euro. Das ist ein erster Schritt auf dem Weg zu den 50.000 Euro, die ein neues Zelt kosten wird“, appellierte Gießübel an die Spendenbereitschaft der Bevölkerung. Die Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber wies darauf hin, dass die positive Begleitung, die die Kinder im Jugendhilfezentrum erfahren, von großer Bedeutung für ihren späteren Lebensweg sein werde.
Den Rahmen der Feierstunde nutzte Domkapitular Bieber, um die goldene Ehrennadel des Caritasverbandes im Bistum Würzburg an Kilian Hartmann und Lieselotte Schineis zu überreichen, die sich seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich in der Caritasarbeit engagieren.
Auch die Vorsitzende des Förderkreises, Martina Gießübel, durfte sich noch einmal freuen: Gleich drei Spendenschecks wurden ihr an diesem Vormittag überreicht. Die „Rappelkinder“ aus der katholischen Pfarrei St. Rochus in Dittelbrunn brachten 3125,52 Euro mit, der Frauenbund aus Traustadt spendete 1820 Euro und der Ortszirkel Schweinfurt-Gerolzhofen des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen brachte 1550 Euro mit nach Grafenrheinfeld.
Im Anschluss an die Feierstunde startete dann das Sommerfest auf dem Gelände des Jugendhilfezentrums.
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