16-Jähriger flüchtet mit Motorrad über Bahnhofsvorplatz Würzburg
WÜRZBURG – In der Nacht von Donnerstag auf Freitag versuchte ein erst 16-jähriger Jugendlicher, sich einer bevorstehenden Polizeikontrolle zu entziehen, indem er mit seinem Motorrad eine waghalsige Flucht antrat, die ihn sogar über den belebten Bahnhofsvorplatz führte.
Die gefährliche Flucht endete schließlich, als der Jugendliche mit einem Streifenwagen der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt kollidierte. Da der 16-Jährige während seiner Flucht durch mehrere gefährliche Fahrmanöver andere Verkehrsteilnehmer, darunter auch unbeteiligte Fußgänger, erheblich gefährdete, bittet die Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried dringend um Zeugenhinweise zu diesem Vorfall.
Der 16-jährige Motorradfahrer fiel einer Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt gegen 00:30 Uhr am Europastern auf, da an seinem Leichtkraftrad kein gültiges Kennzeichen angebracht war. An der Kreuzung Haugerring Ecke Bahnhofsplatz hielten die Beamten an einer roten Ampel neben dem Jugendlichen an, um ihn einer Verkehrskontrolle zu unterziehen. In diesem Moment reagierte der 16-Jährige unvorhersehbar: Er gab plötzlich Gas, missachtete das rote Ampelsignal und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit in Richtung des nahegelegenen Bahnhofs. Dort setzte er seine rücksichtslose und waghalsige Fahrt fort, indem er über den Fußgängerbereich des Bahnhofsvorplatzes fuhr. Mehrere Passanten, die sich gerade auf dem Weg zum oder vom Bahnhof befanden, mussten dem plötzlich auftauchenden Motorrad in letzter Sekunde ausweichen, um eine Kollision zu vermeiden. Anschließend raste der Jugendliche weiter über die Bismarkstraße und den Haugerring zurück in Richtung des Berliner Platzes. Obwohl dort zu diesem Zeitpunkt mehrere Fußgänger den Fußgängerüberweg nutzten, schlängelte sich der 16-Jährige mit seinem Motorrad gefährlich zwischen den Personen hindurch und setzte seine Flucht über die Schweinfurter Straße in Richtung Aumühlenstraße fort. Dabei nutzte er streckenweise auch die Geh- und Radwege, ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer.
Vermutlich aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit geriet der flüchtende Jugendliche im Rosenmühlweg in den Gegenverkehr und kollidierte dort frontal mit einem entgegenkommenden Streifenwagen der Polizei. Doch selbst der Zusammenstoß mit dem bereits zum Stillstand gekommenen Polizeifahrzeug und der daraus resultierende Sturz konnten den Teenager nicht aufhalten. Er setzte seine Flucht zu Fuß in Richtung des Mittleren Greinbergwegs fort, wo er schließlich von den verfolgenden Polizeibeamten eingeholt und vorläufig festgenommen werden konnte.
Eine Beeinflussung des 16-Jährigen durch Alkohol oder Drogen konnte bei der anschließenden Überprüfung ausgeschlossen werden. Um sicherzustellen, dass sich der Jugendliche bei dem Sturz nicht schwerer verletzt hatte, wurde vorsorglich der Rettungsdienst hinzugezogen, der jedoch lediglich eine oberflächliche Schürfwunde am Knie feststellte.
Der Grund für die gefährliche und rücksichtslose Flucht durch die Würzburger Innenstadt lag offensichtlich im Fehlen der erforderlichen Fahrerlaubnis für ein Leichtkraftrad sowie der fehlenden Zulassung und Versicherung des Motorrades. Die vorhandene Fahrerlaubnis des Jugendlichen für Kleinkrafträder bis 45 km/h sowie das benutzte Motorrad wurden von der Polizei sichergestellt.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen bei der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried konnte der 16-Jährige seiner informierten Mutter übergeben werden.
Da bei der gefährlichen Flucht vor der Polizeikontrolle mehrere unbeteiligte Verkehrsteilnehmer, darunter auch Fußgänger, erheblich gefährdet wurden und zum Teil ausweichen mussten, bittet die Polizei nun dringend diese Zeugen, sich unter der Telefonnummer 09302-910-0 zu melden, um ihre Beobachtungen zum Hergang des Vorfalls mitzuteilen.
Alle Angaben ohne Gewähr!
Fotos sind ggf. beispielhafte Symbolbilder!
Kommentare von Lesern stellen keinesfalls die Meinung der Redaktion dar!