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SKF setzt auf Systemlösungen für Meeres- und Gezeitenenergieprojekte

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SCHWEINFURTDer SKF-Standort Schweinfurt nutzt freigewordene Kapazitäten, um sich als „Inkubator“ und Fertigungszentrum für das zukunftsträchtige Geschäftsfeld der Meeres- und Gezeitenenergie zu etablieren. SKF agiert als Systemlösungsanbieter und baut derzeit vollintegrierte Lagereinheiten für die Erstentwicklung des CETO-Wellenenergiegeräts des innovativen Kunden Carnegie. Durch diesen Ausbau versucht Werkleiter Philipp Bernreuther, einen Teil der auslaufenden Produktion von Windkraftlagern mit Produkten für die Ocean Energy mittel- und langfristig zu kompensieren.

SKF als Systemintegrator für Meeresenergie

SKF versteht sich als Engineering-Kompetenzzentrum für die Ocean Energy und bündelt dafür weltweit vorhandene Kompetenzen, wobei Deutschland eine herausragende Rolle spielt (SKF Marine Hamburg und SKF Schweinfurt). Der Standort Schweinfurt fokussiert sich auf die Entwicklung und den Bau von Lagereinheiten und kundenspezifischen Produkten, während in Hamburg die Vollintegration sehr großer Systemlösungen erfolgt.

Das Carnegie CETO-Projekt

SKF entwickelt und produziert drei Antriebssystemlösungen für einen herunterskalierten Demonstrator des CETO-Wellenenergiekonverters von Carnegie.

Sandra Grätsch Oberbürgermeisterin für Schweinfurt
  • Funktionsweise: Das CETO-Gerät basiert auf dem Punktabsorbierkonzept. Es nimmt Wellenbewegungen in einer schwimmenden Plattform auf, die vor Armintza (Spanien) am Meeresboden verankert ist, und wandelt diese in Rotationskraft um.
  • SKF-Beitrag: Die in Schweinfurt assemblierten Power-take-off-Systeme wandeln diese Rotationskraft in elektrische Energie um.
  • Zukunftsausblick: Der Demonstrator hat eine Nennleistung von 80 kW und soll die Grundlage für eine CETO-Farm mit einer Erzeugerleistung von bis zu 6 MW (1 MW pro Wellenkraftwerk) bilden.

Lokale Fertigung und globale Prüfung

Am Produktionsstandort Schweinfurt werden Komponenten und Vorprodukte namhafter Hersteller sowie eigene SKF-Produkte (Wälzlager, Gehäuse, Industriedichtungen, Schmiersysteme und Simplex-Dichtungen von SKF Marine) verbaut.

Dein Ding

Um die Langlebigkeit und die Vermeidung aufwendiger Wartungsarbeiten in der Meeresumgebung zu gewährleisten, werden die Antriebsmodule vor dem Einsatz im Sven-Wingquist-Testcenter von SKF, dem weltweit leistungsfähigsten Großlagerprüfstand, auf Herz und Nieren geprüft.

Ausblick und positive Resonanz

Michael Baumann, Leiter Geschäftsentwicklung und Strategische Accounts Ocean-Energy- bei SKF, sieht das Setup als ideal: „Wir haben fest an eine gute Zukunft der Meeresenergie geglaubt. Jetzt erleben wir hier eine dynamische Entwicklung und anziehende Nachfrage – und sind bereit, diese zu bedienen.“

Das Carnegie-Management zeigte sich nach einem Besuch in Schweinfurt beeindruckt. CEO Jonathan Fiévez lobte den Weitblick von SKF, ein eigenes Team für Meeresenergie zu bilden, und betonte, dass die Bündelung von Produkten, Fachwissen und Testmöglichkeiten unter einem Dach Risiken reduzieren und die Effizienz für den Sektor steigern werde.

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