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Zufriedene Trainer trotz mäßigem Kick: Nach dem torlosen Remis in Bamberg bleibt für die Schnüdel Platz eins mittelfristig ein Thema

BAMBERG / SCHWEINFURT – Nichts wird´s wohl mit dem Ansturm der Schnüdel nächsten Freitagabend unter Flutlicht auf Rang eins. Um dem FC Amberg im direkten Duell die Tabellenführung der Fußball-Bayernliga abzuluchsen, muss nun im Spitzenspiel schon ein Sieg mit vier Toren Unterschied her. Das haben sich die Grün-Weißen „eingebrockt“ durch das torlose Remis bei Don Bosco Bamberg. Mit dem eher mauen Kick zeigten sich beide Trainer hinterher dennoch zufrieden.

„Das haben wir ordentlich gemacht. Wir hatten einen starken und tief stehenden Gegner auswärts voll im Griff und waren spielerisch klar besser. Es hat Spaß gemacht zuzuschauen, das war großer Sport, den wir abgeliefert haben. Nur das Quäntchen Glück hat heute gefehlt“, mag es FC-Coach Gerd Klaus vielleicht ein bisschen zu euphorisch gesehen haben, was da in der Wildensorger Hauptstraße seitens der Gäste geboten wurde. In der 33. Minute passte Tobias Rosenberger auf Stefan Seufert, der fand aus spitzem Winkel in Keeper Thomas Nawrat seinen Meister. Und in der 89. Minute fand ein Freistoßball den Kopf von Bastian Lunz, der nur knapp das Gehäuse verfehlte. Viel mehr war eigentlich nicht.

Auf der Gegenseite freilich hätte Felix Strobler zwar frühzeitig das 1:0 besorgen können, zwang Jürgen Endres vor der Pause Keeper Christoher Pfeiffer zum Fliegen. Und nach dem Seitenwechsel rettete Florian Hetzel in allerdings nicht ganz so großer Not auf der Linie. Chancen für Bamberg? In der letzten halben Stunde gab´s keine einzige. „Wer ein Tor schießt, der geht als Sieger vom Platz“, wurde diese Vermutung für Don Bosco-Trainer Heiner Dumpert schnell klar. „Wir standen kompakt und auch die Null stand wieder. Das ist unser Plus!“ Das Minus der so gut in die Saison gestarteten Oberfranken: Seit genau errechneten 466 Minuten warten sie auf ein eigenes Tor.

Und weil´s kein so sonderlich aufregender Kick war, bleibt Raum genug für Schweinfurter Randnotizien. Benni Demel beispielsweise war zwar in Bamberg dabei, stand aber nicht im Kader, weil ihm der Coach den Kunstrasen nicht zumuten wollte; Co-Trainer Norbert Kleider bekam an seinem 61. Geburtstag keine Tore als Geschenk; FC-Marketingleiter Norbert Rudloff hat seinen Posten laut Vize-Vorstand Hans-Jürgen Menninger noch „nicht zu 100 Prozent“ verloren, das Verfahren soll ein schwebendes sein; obwohl die zweite Mannschaft spielfrei hatte, war in Bamberg wieder kein Ersatzkeeper dabei; bei Don Bosco werben gleich drei verschiedene Brauereien auf dem Umfeld an den Banden und kostet die Bratwurst nur 1,30 Euro; Gerd Klaus´ Neffe Felix erzielte sehr zur Freude des Onkels am Freitagabend das Siegtor zu Greuther Fürths ersten Dreier in der Bundesliga; und um die 20 Sonder-Einsatz-Kräfte der Polizei sollen rund 15 per Zug anreisende Schweinfurter Fans ewig am Hauptbahnhof in Bamberg festgehalten haben. „Die haben uns behandelt wie Scheiße“, sagte ein Anhänger deutlich. Dazu passte, dass für die Gästefans der Zutritt ins Bamberger Vereinheim verschlossen war. Wer auf die Toiletten musste, durfte sich einen Baum suchen. Das Gesetz, nicht ins Gebüsch pinkeln zu dürfen, wurde kurzer Hand von den viel zu vielen Einsatzkräften außer Kraft gesetzt….

Noch ein Thema: Der Bamberger Kunstrasen: „Der hat in der Bayernliga nichts verloren, das ist doch Hallenfußball“, war die Freude von Gerd Klaus zumindest untergrundtechnisch getrübt. Auswärts auf richtigem Gras kicken die Bamberger nächsten Samstag wieder. In Forchheim „platzt der Knoten vielleicht wieder“, hofft Heiner Dumpert auf Tore. Der FC 05 hofft auf Punkte der Gäste bei diesem Duell. Denn noch liegen auch die Forchheimer vor dem FC 05. Spätestens am 15. September beim Jahn-Gastspiel im Willy-Sachs-Stadion soll sich das dann ändern. Und Ambergs Platz an der Sonne haben die Schnüdel zumindest mittelfristig im Visier.

Fußball-Bayernliga Nord: Don Bosco Bamberg – FC Schweinfurt 05: 0:0
Bamberg: Thomas Nawrat – Florian Ulitsch, Johannes Jessen, Roland Kropf, Felix Strobler (ab 72. Maximilian Hoffmann), Stefan Scharf, Alexander Eckert, Jürgen Endres, Janos Wunder, Nicolas Wunder, Julian Krause (ab 83. Tobias Reissner)
Schweinfurt: Christopher Pfeiffer – Sebastian Kneißl, Wladimir Slintchenko (ab 46. Eray Cadiroglu), Florian Hetzel, Erkan Esen, Daniel Mache (ab 87. Simon Häcker), Stefan Seufert, Michael Krämer, Bastian Lunz, Peter Heyer, Tobias Rosenberger (ab 46. Florian Gräf).
Tore: Fehlanzeige.
Schiedsrichter: Wolfgang Söder (TSV Ochenbrück).
Zuschauer: 450 (davon rund 150 aus Schweinfurt).

Die U15 des FC 05 verlor zum Auftakt der Bayernliga Nord mit Pech und auch Unvermögen in Aschaffenburg. Obwohl die Voraussetzungen zum Saisonstart nicht sonderlich gut waren, aus dem Kader fehlten drei Spieler urlaubsbedingt und weitere drei waren angeschlagen, begannen die Jungs von Trainer Norbert Feidel richtig gut. Vom Anstoß weg setzte Philipp Paul mit einem Volleyschuss die erste Duftmarke. Die fünfte Minute brachte einen Eckball und im Anschluss an diesem gab es aus dem Gewühl heraus eine Doppelchance für Fabio Feidel und Julius Sessler. Letzter war es auch der kurz darauf mit einem Alleingang über halblinks vor dem Tor auftauchte, aber auch hier am gut reagierenden Aschaffenburger Torwart scheiterte. Von der gastgebenden Viktoria aus Aschaffenburg war bis zu diesem Zeitpunkt nichts zu sehen.

Umso überraschender dann in der 15. Minute das 1:0. Bei einem strammen Weitschuss rutschte Schweinfurts Tormann Nicolas Riegler aus und der unter normalen Umständen haltbare Ball landete flach im Toreck. Etwas vom Rückstand geschockt, war der FCS nun nicht mehr so präsent und die bisweilen nicht nur hart, sondern auch übertrieben harte Gangart von Aschaffenburg war der Grund warum das Spiel nun ausgeglichen war. Kurz vor der Halbzeitpause gelang den Nullfünfern nochmals eine sehenswerte Aktion. Neuzugang Richard Schneider spielte Doppelpass mit Julius Sessler und dieser schob zum völlig verdienten 1:1 ein.

Konsequenz des rüden Aschaffenburger Spiels war, dass mit Philip Greubel und Philipp Paul zwei bisherige Aktivposten im Schweinfurter Spiel verletzungsbedingt vom Feld mussten. Durch die Umstellungen ging der spielerische Faden bei den Gästen komplett verloren. Nach der Pause fanden die Schnüdel nie mehr zu ihrem ordentlichen Spiel  –  Stückwerk war fortan Trumpf. Die zerfahrene und hektische Begegnung fand dann aus Schweinfurter Sicht ihren negativen Höhepunkt im Gegentreffer zum 1:2. Torwart Riegler spielte einen Abschlag zentral direkt in die Füße des Aschaffenburger Mittelstürmers, der natürlich dankend annahm und das 2:1erzielte. Trotz aller Bemühungen gelang bei der dann auch noch aufgeheizten Stimmung, auf den beiden Seiten nichts konstruktives mehr.

Am Ende eine unnötige, wie auch unglückliche, Niederlage des FC 05 zum Auftakt in die neue Bayernliga-Saison. Am Sonntag, den 09.09.2012 kann man die Scharte auswetzen, dann aber ist der Vorjahresmeister, der SSV Jahn Regensburg um 12.30 Uhr zu Gast in Sachs-Stadion.

In Aschaffenburg spielte der FC 05 folgendermaßen: Nicolas Riegler, Thomas Hetterich, Nico Papatzimos, Fabio Feidel , Philip Greubel (ab 36. Vincent Kiesel), Moritz Renninger, Marcel Behr, Philipp Paul (ab 45. Pascal Nögel), Joe Etzel (ab 62. Philipp Katzenberger), Richard Schneider, Julius Sessler.




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