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Unterfrankens bester Schachspieler heißt Konstantin Kunz: Der Kitzinger gewann die Bezirksmeisterschaften

Schweinfurt – 91 Spieler und Spielerinnen von zehn bis 77 Jahren, verteilt auf vier Spielklassen, lieferten sich vom 9. bis 14. April in Schweinfurt spannende Duelle am Schachbrett. Bei den vom Schachklub Schweinfurt 2000 e.V. vorbildlich organisierten 63. unterfränkischen Einzelmeisterschaften wurden im Pfarrzentrum St. Kilian jeweils neun Runden im Schweizer System gespielt. In der Meisterklasse I (M I) siegte erstmals Konstantin Kunz (SC Kitzingen von 1905) und darf sich nun für mindestens ein Jahr Meister von Unterfranken nennen.

Von Beginn an gab es in der Meisterklasse I (M I) Überraschungen. So verloren zum Auftakt die nominellen Favoriten Dr. Seuffert (SV Würzburg von 1865) und Harald Golda (SK Schweinfurt) und auch Titelverteidiger Dr. Hofstetter kam schlecht ins Turnier. Senior Konstantin Kunz übernahm in Runde 6 durch einen Sieg gegen Fabian Englert (Klingenberg), den späteren Vizemeister, die alleinige Tabellenführung mit 5 aus 6. Nach seinem Sieg gegen Tobias Kuhn (Sieger von 2009) hatte er alle Trümpfe in der Handy und in Runde 8 schaffte er durch ein doppeltes Figurenopfer ein sehenswertes Remis gegen Dr. Seuffert. Mit dem Schlußremis gegen Norbert Kuhn war der Sieg perfekt; Konstantin Kunz gewann beeindruckend mit 7 aus 9. Titelverteidiger FM Dr. Hans-Joachim Hofstetter (Bad Neustadt), der diesmal nur Zwölfter wurde, fand dann bei der Siegerehrung anerkennende Worte und freute sich, dass ausgerechnet, der alte Hase Kunz sein Nachfolger wurde.

Dr. Gabriel Seuffert (wohnhaft Gochsheim) verspielte nach fast 6 Stunden in der allerletzten Partie des Turniers die Vize-Meisterschaft. Damit kann er aber noch hoffen, dass er bei den Bayerischen Meisterschaften in Bayrisch Eisenstein nachrücken darf. Bester Schweinfurter wurde Harald Golda (Meister von 2010), der sich noch auf Platz 6 vorkämpfte. Sehr beachtlich war der 4. Platz von Matthias Basel (Kitzingen), der in der Startrangliste nur die Nr. 14 war.

In der Meisterklasse II (M II) startete Manfred Unkelbach (Stockstadt) mit 4,5 aus 5 am besten, doch büßte er die Führung durch eine Niederlage gegen Manuel Flach (Großostheim) ein. Dieser blieb danach in den 3 Runden jedoch sieglos, so dass Unkelbach doch Sieger der M II wurde. Flach rettete Platz 2 ins Ziel, angesichts seiner Startnummer 24 (von 24 Teilnehmern) eine echte Sensation! Aus heimischer Sicht darf man sich über das tolle Abschneiden der Bergrheinfelder freuen. Alexander Moreth und Frank Drescher schafften als Dritte und Vierte den Aufstieg in die M I. Bester Schweinfurter wurde der Senior Jaro Neubauer auf Platz 7.

Auch in den Hauptgruppen A und B gab es je vier Aufstiegsplätze, die teilweise hart umkämpft waren. Mit fünf Erfolgen aus fünf Spielen sah Thomas Heller (Bergtheim) im Hauptturnier A schon wie der sichere Sieger aus, doch dann wurde er von Lutz Sittinger (Mainaschaff) bezwungen. Nach seiner Auftaktniederlage gegen Karl-Ludwig Heilmann (Knetzgau) drehte Sittinger auf, gewann 7 Partien in Folge und sicherte sich durch ein Schlussremis den Sieg. Heller blieb aber der verdiente zweite Platz. Dritter wurde Gerhard Hinterleitner (Zeiler Turm), der als einziger Teilnehmer der letzten Austragung 1964 in Schweinfurt auch besonders geehrt wurde. Gerhard Müller (Bad Königshofen) schaffte den 4. Aufstiegsplatz. Bester Schweinfurter wurde Pius Hegel, der in der Schlussrunde den Sieg ausließ und somit 7. statt 3. wurde. Anna-Marie Scheming (Knetzgau), leider die einzige teilnehmende Dame, landete auf Platz 20.

Eine Premiere gab es im Hauptturnier B: Mit Günther Memmel (SK Schweinfurt) und Fred Englert (Klingenberg) kamen zwei Spieler punktgleich ins Ziel und auch die zwei Feinwertungen waren identisch, so dass der 1. Platz geteilt wurde! Beide schafften 6 Siege und 3 Remis, das Feld wurde um 1,5 Punkte distanziert. Jonathan Simon (Mömbris) und Timo Helm (Bad Königshofen) durften sich mit 6 Punkten über den Aufstieg in die M II freuen, während der punktgleiche Schweinfurter Türmler Michael Heinrich diesen denkbar knapp als Fünfter verpasste.

Die Turnierleitung bestritt erstmals der frisch gewählte Spielleiter des Unterfränkischen Schachverbandes (USV) – und Michael Pfarr (Mömbris) meisterte seine Premiere gekonnt. Die Veranstaltung wurden von den Spielern und Zuschauern durchgehend gelobt. Vor Ort gab es auch eine Schach-Ausstellung, darüber hinaus wurde ein Kegelnachmittag, eine Stadtführung und ein offenes Blitzturnier (Sieger Udo Seidens / Schweinfurt mit 15 aus 17 vor Hans-Martin Röder / Karlburg und Fabian Englert / Klingenberg) angeboten. 20 Mitarbeiter kümmerten sich bestens um die Teilnehmer. Norbert Lukas (Vorsitzender SK Schweinfurt 2000) zeigte sich denn auch sehr zufrieden bei der Siegerehrung, zumal sein Verein mit 13 Spielern auch erstmals die meisten Teilnehmer stellte, knapp vor Kitzingen und Würzburg mit je 11 Teilnehmern. Bei der Siegerehrung erhielt jeder Teilnehmer einen Schach-Kaffepott und einen Thermobecher als Erinnerung. Darüber hinaus wurden über 1.000 Euro Preisgelder verteilt.

Schirmherr und Oberbürgermeister Sebastian Remelé freute sich, dass es nach 49 Jahren wieder eine Unterfränkische Einzelmeisterschaft gab und es somit zu einer Schachrenaissance in Schweinfurt kam. Norbert Lukas versprach denn auch, dass die nächste Ausrichtung sicherlich nicht so lange dauern wird. Harald Bittner (Vorsitzender des USV) dankte für die gelungene Ausrichtung durch die turniererfahrenen Schweinfurter.

ONLINE-TIPP: Alle Ergebnisse, Berichte und zahlreiche Fotos von den unterfränkischen Schach-Meisterschaften in Schweinfurt gibt es im Internet unter: www.Schachklub-Schweinfurt-2000.de

Unser Bild mit allen Personen zeigt – sitzend die 5 Sieger der 4 Turniergruppen: v.l.n.r. Günther Memmel und Fred Englert (HT B), Manfred Unkelbach (M II), Konstantin Kunz (M I),
Lutz Sittinger (HT A), daneben knieend Norbert Lukas (1. Vorsitzender SK SW 2000); stehend: v.l.n.r.: Michael Pfarr (1. Vorsitzender USV), Michael Pfarr (Spielleiter USV), Jonathan Simon (3. HT B),  Timo Helm (4. HT B), Alexander Moreth (3. M II), Manuel Flach (2. M II), Fabian Englert (2. M I), Frank Drescher (4. M II), Dr. Gabriel Seuffert (3. M I), Schirmherr OB Sebastian Remelé,  Thomas Heller (2. HT A), Gerhard Hinterleitner (3. HT A) und Gerhard Müller (4. HT A).




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