Steffen Reiser im Interview: „Das Wort ´Team´ war der Schlüssel zum Erfolg! „

Schweinfurt – Steffen Reiser (37) ist Sportdirektor der Mighty Dogs. Der langjährige Spieler der Schweinfurter war 2010/2011 auch für eine Saison Trainer in der Bayernliga. Nun stieg das Team in die Oberliga auf. Die Eishockey NEWS unterhielt sich mit. Das Fachmagazin veröffentlicht den Beitrag in dieser Ausgabe diesen Dienstag.
War die Meisterschaft und der Aufstieg logische Konsequenz einer eigentlich von Beginn an überaus ordentlichen Runde der Mighty Dogs?
Reiser: Bei Play off-Serien im best of three-Modus ist es schwer, von logischen Konsequenzen zu sprechen. Dass wir die Meisterschaft errungen haben, war vielmehr das Resultat von zielgerichteter und seriöser Arbeit über mehrere Jahre hinweg, die nun belohnt wurde. Aber bis auf eine kurze Schwächeperiode Mitte Dezember, die uns allerdings auch sehr gelegen kam, um die notwendige Vorarbeit auf dem Eis für Aufstiegsrunde und Play offs zu leisten, waren wir das konstant beste Team und sind somit, auch wenn eine gute Portion Glück dazu gehört, verdient Meister.
Aus welchen Gründen wurde Schweinfurt bestes Team der Bayernliga?
Reiser: Wir waren physisch, psychisch und spielerisch die besten. Vor allem das Wort´“Team“ ist dabei der Schlüssel. Obwohl wir in vielen Bereichen die beste Mannschaft waren, wurde kein einzelner unserer Spieler in einer Katergorie zum besten Spieler der Liga gewählt. Wir hatten in den letzten beiden Jahren nur wenige Transfers, dadurch konnten sich für den Erfolg notwendige Hirarchien in der Mannschaft schneller und ausgeprägter bilden. Das war ein mitentscheidender Faktor.
Warum steigen die Mighty Dogs heuer auf, während Sie vor drei Jahren noch freiwillig verzichtet haben?
Reiser: Aufgrund der Ligenreform. Vier regionale Oberligagruppen sowie die Reduzierung auf zwei Ausländerpositionen ermöglichen es, einen Kader zu haben, der überwiegend aus berufstätigen und einheimischen Spielern besteht. Gepaart mit geringeren Reisekosten sprechen wir von ca. 100.000 Euro weniger, als wir noch vor drei Jahren für den Austieg gebraucht hätten. Zudem kam damals die Hallenproblematik, die ein seriöses Planen über mehrere Jahre hinweg unmöglich gemacht hätte.
Muss sich viel ändern im Kader, um in der Oberliga bestehen zu können?
Reiser: Nein. Aber jeder einzelne Spieler muss seine Art zu spielen anpassen und seine neue Rolle im Team finden und akzeptieren. Dazu zielgerichtete Verstärkungen – und wir werden das für die erste Saison angestrebte Saisonziel Klassenerhalt erreichen können.
Eine ruhige Woche liegt indes hinter den Mighty Dogs. Die Mannschaft plant gerade ihren Skiurlaub, für den die Kasse um 160 gesammelte Euro anwuchs. Weil Stürmer Alex Funk am Tag nach der Meisterschaft in Weiden im Rahmen einer Play-off-Bartschneide-Aktion beim Schweinfurter Fiseursalon Groha sich einen „leichten“ Irokesenschnitt verpassen ließ. Wiederum einen Tag später feierte das Team im und um den Icedome herum spontan mit den Fans den Titel. Dort gab´s dann auch erste Dauerkarten für die kommende (Oberliga-)Saison zum Preis der Bayernliga. Eine erfolgreiche Aktion! „Wir haben gespürt , welche Euphorie vorherscht. Die erste Auflage der Aufstiegs-Shirts war innerhalb von 20 Minuten vergriffen und zur spontanen Meisterfeier kamen über 400 Leute“, freute sich Steffen Reiser. Die Trikotversteigerung, die schon während der Aufstiegsspiele begann, war auch äußerst erfolgreich. Mikhail Nemirovskys Trikot ging für fast 350 Euro weg. „In Sachen Sponsoren sind wir schon seit Januar verstärkt in Gesprächen, um von einem eventuellen Aufstieg nicht komplett überrascht zu werden“, berichtet der Sportdirektor. Beide Hauptsponsoren, Wolf Möbel und die Brauerei Roth, hatten ja bereits auch für die Oberliga verlängert. Inzwischen haben die Premiumsponsoren Sanitär Mack und Sparkasse Schweinfurt auch unterschrieben. „Von vielen weiteren liegen uns bereits die Zusagen vor, wir wollen aber erst alles schriftlich fixieren, bevor wir damit in die Öffentlichkeit gehen. Und es gibt auch schon die ersten Neusponsoren für die kommende Spielzeit“, sagt Reiser. In Sachen Kader laufen erste Gespräche bereits seit dem Ende der Vorrunde, natürlich auch mit Trainer Viktor Proskyriakov. „Die Jungs haben jetzt erst mal richtig ordentlich gefeiert, wenn sie diese Woche ihre Sinne wieder beeinander haben, wird es konkreter“, so Reiser. Der Coach genießt dabei natürlich oberster Priorität, damit er in die restliche Kaderplanung von Anfang an eingebunden ist. „Letzte Saison stand der Kader ja schon, als er unterschrieben hat. Wobei er mit dem, was er vorgefunden hat“, glaubt der Sportdirektor, „wohl ganz zufrieden war…“
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