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Relegationsstart zur Fußball-Regionalliga: Schweinfurt und Großbardorf müssen zu zuletzt gar nicht so heimstarken Herausforderern

Schweinfurt / Großbardorf – Höchst unterschiedliche Aufgaben haben der FC Schweinfurt 05 und der TSV Großbardorf in der ersten Runde der Relegation zur Fußball-Regionalliga vor sich. Während die Schnüdel beim bärenstarken Zweiten der Landesliga Mitte in Schalding-Heining antreten, reisen die Gallier zum zuletzt akut schwächelnden Süd-Achten (!) nach Aichach. Das unterfränkische Trio komplettiert der Auftritt des Würzburger FV beim Landesliga Nord-Dritten aus Selbitz.

„Mein erster Gedanke? Den sage ich besser nicht! Aber wir können es ja eh nicht ändern!“ Als Udo Romeis diese Worte fand, war sein erster Schreck am Sonntag schon überstanden gewesen. Die weite Fahrt unter der Woche bis fast nach Passau, der sicherlich stärkste der Landesliga-„Zweiten“ als Gegner, die Erinnerung an eine Heimniederlage gegen Schalding-Heining letzte Saison – das alles geballt machte den scheidenden Trainer des FC Schweinfurt 05 nach der Auslosung alles andere als glücklich. 77 Punkte holten die Niederbayern als Vizemeister hinter Landshut, schossen 90 Tore in 36 Partien. Mit Benjamin Neunteufel hatte der 25-fach eerfolgreiche Bayernliga-Torschützenkönig der letzten Saison den Verein zwar zum FC Wels in die 3. Liga Österreichs verlassen. Mit Michael Pillmeier (31 Treffer) und Josef Eibl (17) besitzt Schalding nun jedoch ein brandgefährliches Duo. Aber auch Florian Stecher (9), Christian Brückl und Thomas Kreß (je 8) netzten öfter ein als die jeweils siebenfach erfolgreichen Schweinfurter Mirza Mekic, Timo Pitter und Stefan Seufert.

„Klar haben wir einen gewissen Respekt vor dem Gegner. Aber es sind ja zwei Spiele und nach unserer guten Serie zuletzt in der Bayernliga sollten wir da unten schon ein gutes Resultat holen“, hofft Romeis nach fünf Siegen aus den letzten sechs Partien ohne Niederlage. „Unsere Abwehr steht, die gesamte Mannschaft ist ordentlich drauf. In Buchbach hat außer uns nur Hof gewinnen können. Wir sollten in Schalding möglichst kein Gegentor bekommen. Besser wäre freilich noch, wenn wir gewinnen“, strahlt der FC-Trainer dann doch Zuversicht aus, dass sein Team die Weichen stellen kann für einen dann erfolgreichen Samstag, wenn das Rückspiel steigt.

Wojtek Droszcz und Erkan Esen schonte Romeis in Buchbach, auch Oliver Kröner nahm er rechtzeitig zum Regenerieren heraus. Ausfallen werden lediglich Florian Galuschka und Vladimir Slintchenko. Das macht Mut, ebenso die Tatsache, dass Schalding-Heining aus dem 11.000 Einwohner zählenden Passauer Stadtteil Heining zuletzt gegen Landshut, Neumarkt und Forchheim drei Mal in Serie zuhause verlor. Aus Forchheim können die Ex-Schnüdel Steffen Konrad und Klaus Grütze ihrem alten Team vielleicht Tipps geben, wie man das anstellt.

An sich aber hätte Schalding-Heining als Gegner besser zu Großbardorf gepasst und Aichach besser zum FC 05. 2007 nämlich hatten es die Gallier in Feucht im entscheidenden Match mit den Schaldingern zu tun und schafften in einer dramatischen Partie den Klassenerhalt. Ein Jahr später schickte in Neumarkt der TSV Rain die Schnüdel sportlich in die Landesliga. Mit David Bulik, damals Schütze des 0:1, und Zeljko Brnadic spielen zwei Ex-Rainer nun für den BC Aichach. Nach einem 1:3 zum Abschluss beim Drittletzten SV Kirchanschöring schlossen die Schwaben als Achter mit 53 Punkten die Runde der Landesliga Süd ab. Keine schlechte Leistung an sich für einen Aufsteiger. Doch weil Meister Burghausen II nicht aufstiegsberechtigt ist, Schwabmünchen, Eichstätt, Sonthofen, Kottern und Wolfratshausen freiwillig auf die Regionalliga verzichteten, darf nun eben Aichach als zweites Team hinter dem FC Augsburg II sein Glück versuchen. Um Haaresbreite aber hätte es noch nicht mal für einen Platz zum Einzug in die Bayernliga gereicht.

Vier der letzten sechs Begegnungen verloren die Aichacher aus dem 21.000 Einwohner zählenden Städtchen, auf dessen Schlossplatz über Pfingsten das Pfälzer Weinfest stattfindet. Der letzte Heimsieg gegen Fürstenfeldbruck datiert gar von November 2011. Bester Torschütze ist Christian Doll (25), der bereits 20 Mal einnetzte und der vom Landkreis-Nachbarn und künftigen Bayernligisten aus Aindling kam. Nördlich des Bundesligisten FC Augsfeld, wo mit eben Aindling, Rain und auch Gersthofen weitere Bayernligisten um die Gunst der Zuschauer buhlen, konnten die Aichacher selten mehr als 300 Fans auf ihrem kleinen Sportplatz begrüßen. Obwohl doch zahlreiche erfahrene und sicherlich gute Akteure zum Kader zählen wie Alexander Konjevic, der einst für Bayreuth, Darmstadt und Weiden auflief, oder Matthias Jörg, ehemals Kicker in Memmingen, Hof und ebenfalls Weiden. Bis zu seinem Wechsel nach Amberg spielte auch der Ex-Schweinfurter Oliver Gorgiev für Aichach. Der letzten Sommer nach Garching in die BOL gewechselte Patrick Würll, noch ein einstiger Schnüdel, schoss gar elf Tore zum Aufstieg des BCA.

Im Falle eines Durchsetzens würden die Schweinfurter in der entscheidenden Runde zwei auf den Sieger aus SB Rosenheim – FC Augsburg II treffen. Auf die Gallier warten die in der ersten Runde spielfreien Würzburger Kickers. Und auf den Würzburger FV, da nur zum Komplettieren, der Gewinner aus Heimstetten gegen Landshut. Die drei unterfränkischen Vereine könnten sich also im Paket zur bereits qualifizierten Viktoria aus Aschaffenburg in die Regionalliga gesellen und würden dort auch noch auf Bamberg oder Hof treffen.

Relegation zur Fußball-Regionalliga:
SV Schalding-Heining  – 1. FC Schweinfurt 05
BC Aichach – TSV Großbardorf
(beide Mittwoch, 18.30 Uhr)




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