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Papa Hetzel, Teil zwei: Schweinfurts Fußball-Kapitän ist auch privat rundum zufrieden

SCHWEINFURT – An den Juni 2008 erinnert sich Florian Hetzel so gerne nun nicht. „Ich habe neulich erst zu meiner Frau gesagt, dass da doch was war in Neumarkt….“, mag der 23-Jährige gar nicht zurückdenken an diesen Samstag vor etwas mehr als viereinviertel Jahren. Mit einem 0:3 im Relegationsspiel gegen Rain am Lech stiegen die Schnüdel sportlich in die Landesliga ab. Rechter Verteidiger war der damals 19 Jahre alte Hetzel im Team von Ex-Trainer Werner Dreßel. Nur noch fünf Teamkollegen von einst sind heute an Bord bei den Schweinfurtern, die nun wieder nach Neumarkt müssen.

Das Duell mit dem Aufsteiger aus der Oberpfalz steht freilich unter einem ganz anderen Stern. Die Grün-Weißen sind Dritter und wollen vom direkten Aufeinandertreffen der führenden Amberger beim Zweiten in Forchheim profitieren. Und der ASV Neumarkt gewann zwar unlängst bei Don Bosco Bamberg, belegt aber trotzdem nur den Relegationsplatz und verlor zuhause schon gegen Erlangen und Selbitz, wartet noch auf den ersten Heimsieg und wird bei um die 200 Zuschauer sicherlich ein Auswärtsspiel haben angesichts der mit Bus, Bahn und Pkw anreisenden Schweinfurter Fans, die bei 160 Kilometern reiner Autobahnfahrt ihr Team unterstützen werden. Gezählte 28 Polizeibusse erwarteten die Anhänger anno 2008. Auch daran denkt niemand im Lager der Grün-Weißen gerne zurück.

Florian Hetzel hat seitdem eine Entwicklung genommen, die beachtlich ist. In der Jugend war er als „10“er eine Art Spielmacher. Als er zum Bayernliga-Team kam, fungierte ihn Coach Wolfgang Hau aufgrund der Torgefährlichkeit zum Stürmer um. Dann der Job in der Viererkette. Inzwischen ist Hetzel Innenverteidiger und sagt. „Am liebsten spiele ich auf der „6er“-Position vor der Abwehr!“

Doch der Abräumer ist ein bescheidener Typ und macht sich auch als Decker der gegnerschen Stürmer. So gut, dass er inzwischen die Kapitänsbinde bekam von Benni Demel, zuletzt in der Innenverteidigung sein Partner. „Als Spielführer hat man Verantwortung, soll die Truppe mit führen. Das ist eine Bestätigung“, freut sich Hetzel über seinen Status trotz junger Jahre. Im Team ist er längst unumstritten, bei den Anhängern auch. Trainer Gerd Klaus schätzt seine Dienste ohnehin.

Und zuhause ist Hetzel der Hahn im Korb. Töchterchen Nika ist inzwischen 15 Monate alt. Ehefrau Anette wird wohl Ende Oktober das zweite, gemeinsame Kind zur Welt bringen. So wie´s aussieht, wird es wieder ein Mädchen. Ob die Hetzels weiter machen werden, bis endlich ein männlicher Fußballer für die Schnüdel dabei ist? Florian schweigt und grinst.

Pläne hat er anderweitig genug. Sportlich dreht sich alles für ihn um den FC 05. Seine Frau ist immer dabei und schaut zu, war ohnehin schon ein großer Fan, als beide sich kennenlernten. Überhaupt spielt der Fußball bei der jungen Familie eine Hauptrolle. Auch sonntags trifft man die Hetzels immer mal wieder auf irgendwelchen Fußballplätzen an. In Grettstadt wohnt das Paar mittlerweile. Er stammt aus Oberwerrn.

Profi wollte Florian Hetzel an sich werden. „Jetzt habe ich daran eigentlich keine Gedanken mehr. Vom Alter her ist das wohl schon zu spät“, sagt er und verweist einerseits an die Gebundenheit mit bald zwei Kindern und dann auch an den Job. „Wenn nochmal ein Angebot kommt, dann müsste das richtig gut sein. Ich will aber keine vier, fünf Stunden weg sein von daheim“, erklärt er und weiß: „Meine Frau würde natürlich mitgehen!“ Doch bei Hauptsponsor und Vereinsvorstand Markus Wolf („Wolf Möbel“) hat Florian Hetzel einen ordentlichen Arbeitsplatz gefunden. Und den gibt man naürlich nicht so einfach wieder auf.

Zurück zu Neumarkt und den Erinnerungen: „Das ist lange her, heute ist vieles anders. Das hat für Samstag nichts zu bedeuten“, will er gar nicht erst darüber nachdenken, am Wochenende etwas anderes zu erreichen als einen weiteren Dreier für die Aufholjagd. Seit dem 0:3 gegen Rain (und der Rettung damals doch noch am Grünen Tisch) hat sich ohnehin einiges verändert. „Ich bin älter und ruhiger geworden“, sagt Florian Hetzel. Und Papa. Bald sogar ein zweites Mal.

Zur Erinnerung die Statistik von damals:

Fußball: Relegation zur Bayernliga: FC Schweinfurt 05 – TSV Rain am Lech: 0:3 nach Verlängerung (0:0; 0:0)
FC 05: Matthias Küfner – Robin Gollbach, Sebastian Kress (ab 60. Mirza Mekic / ab 107. Peter Mrugalla), Wladimir Slinchenko, Florian Hetzel (ab 98. Soner Calisir) – Eray Cadiroglu, Erkan Esen, David Thomas, Daniel Mache – Engin Kalender, Michael Kraus.
Tore: 0:1 David Bulik (98.), 0:2, 0:3 Armin Janik (100., 113.).
Zuschauer: ca. 800 (davon 500 aus Schweinfurt).
Diese Story war auf dem fränkischen Fußballportal www.anpfiff.info bereits am Dienstag veröffentlicht. anpfiff.info bringt jede Woche eine Geschichte über die Schnüdel und immer wieder auch ausführliche Spielberichte vom FC 05.
Fußball-Bayernliga Nord: ASV Neumarkt – FC Schweinfurt 05 (Samstag, 15 Uhr)
Zum Auswärtsspiel setzt die Fanvereinigung Szene1905 einen Fanbus ein. Abfahrt ist um 12 Uhr am Willy-Sachs-Stadion, der Fahrpreis richtet sich nach der Teilnehmerzahl. Anmeldung unter szene1905@yahoo.de oder telefonisch in der Geschäftsstelle des FC 05 (09721/4754100).




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