Gerd Klaus vor dem Wiedersehen mit Erlangen: „Ich bin mit dem Kopf und mit dem Herzen beim FC 05!“

SCHWEINFURT – Zum Einstand nach Maß fehlten zwar noch ein paar Prozent. Freilich war das 2:2 des FC 05 am Samstag im Derby beim Würzburger FV ein guter Saisonstart für die Schnüdel. Für die geht es schon am Dienstagabend ab 20 Uhr weiter mit dem ersten von einigen Flutlichtspielen in diesem Jahr. Weil mit dem ersten Tabellenschlusslicht FSV Erlangen-Bruck ausgerechnet der langjährige Ex-Club von Gerd Klaus erster Heimgegner im Willy-Sachs-Stadion ist, sprachen wir mit dem neuen Trainer des FC 05 und konfrontierten den 41-Jährigen vor dem zweiten Frankenderby mit einigen Begriffen.
Wiedersehen: „Ein besonderes Spiel ist es natürlich für mich. Ein komisches Gefühl habe ich aber nicht, weil von meinem Team ja nicht mehr ganz so viele Spieler in Erlangen geblieben sind. Sechs, sieben Mann noch, dazu kamen einige aus der zweiten Mannschaft. 13 Spieler sind es insgesamt, die ich noch kenne. Dazu natürlich alle Verantwortlichen. Das war schon eine positive Sache, diese fünf Jahre bei Erlangen-Bruck.“
Daumendrücken: „Natürlich werde ich die Erlanger schon noch verfolgen. Aber mit dem Kopf bin ich eigentlich schon längst in Schweinfurt angelangt. Abgesehen vom Aufeinandertreffen am Dienstag will ich nicht unbedingt, dass Erlangen verliert, hoffe, dass der Verein seine Ziele erreicht. Aber es ist auch nicht so, dass ich jetzt jubeln werde, wenn sie gewinnen. Von Erlanger Seite wäre es freilich auch möglich gewesen, dass ich ein weiteres Jahr bleibe. Aber schon letzten Oktober, als sich mein altes Team noch auf Kurs Regionalliga befand, war der Wechsel nach Schweinfurt schon relativ klar. Jetzt bin ich mit dem Herzen beim FC 05.“
Mitbringsel: „Michi Krämer und Bastian Lunz (Foto) sind zwei grundsolide Spieler, auf die ich mich zu 100 Prozent verlassen kann. Ich weiß, was sie können, sie passen vom Typ her ideal in die Schweinfurter Mannschaft. Michi ist eigentlich ein typischer Sechser, kann aber defensiv alles spielen. Bastian ist für die Außenbahn defensiv wie offensiv ideal, kann aber auch auf der Position des Zehners auflaufen.“
Flutlicht: „Das ist schön und etwas ganz Besonderes für einen jeden Spieler. Wir freuen uns auf die Atmosphäre nicht nur am Dienstagabend. Wir haben ja bewusst gleich sieben Heimspiele in diesem Jahr auf die Abendstunden verlegt.“
Erinnerungen: „Letzte Saison habe ich mit Erlangen 1:3 in Schweinfurt unter Flutlicht verloren. Bastian Lunz hat unser einziges Tor geschossen. Wir waren in dieser Englischen Woche nicht in Bestbesetzung in Schweinfurt, hatten ein paar Verletzte und Spieler, die arbeitstechnisch nicht konnten. Der FC 05 war damals aber auch richtig gut. Einen Tick später kamen die Kontakte zu den Schnüdeln zustande. Wenn ich zurück denke, so waren die Partien zwischen Erlangen und Schweinfurt eigentlich relativ ausgeglichen.“
Ausfälle: „Bei den vielen Englischen Wochen hat man ja immmer mal wieder angeschlagene Spieler. Aber bis auf Eray Cadiroglu sind alle Mann an Bord. Ich bin aufgrund des dünnen Kaders froh, das mit Wladi Slintchenko oder Benjamin Demel gute Namen noch auf Reserve sind. Wir sind froh, dass wir sie haben und werden sie sicher noch brauchen, auch wenn Demel ein eher langsamerer Spieler ist und Slintchenko lange gefehlt hat.“
Erwartungen: „Freilich wollen wir gegen Erlangen gewinnen! Nach dem 0:3 der Brucker zum Auftakt gegen Bamberg habe ich mich aber schlau gemacht. Don Bosco hat auf Konter gelauert, das Ergebnis stellt den Spielverlauf auf den Kopf. So wird es nun Erlangen in Schweinfurt machen: Sich hintenreinstellen, tief stehen, auf Konter lauern. Wir wollen uns aber vorne festbeißen. Wenn wir so weiter machen wie in Würzburg, uns noch verbessern und auch noch vielleicht weitere Zugänge bekommen, dann bin ich sehr optimistisch.“
Umzug: „Wir pendeln noch und werden das auch die ganze Saison machen. Unsere Tochter geht hier gerade in die 3. Klasse, deshalb wohnen wir weiterhin in Eckental, wollen sie auch nicht aus der Grundschule herausreißen. Nach dem nächsten Jahr muss sie eh wechseln, dann wollen wir in unser Haus in Burkardroth ziehen. Dort verbringen wir eh die Wochenenden und nun auch die sechs Wochen in den Sommerferien. Ansonsten habe ich eine Fahrgemeindschaft mit Michael Krämer und Bastian Lunz.“
Ausblick: „Freitag geht es schon nach Sand, dann kommt Bayreuth. Auch Großbadorf ist einer der ersten Gegner. Bei dem Programm haben wir sicher nicht unbedingt Glück gehabt. das wird richtig schwer, da sind viele 50:50-Spiele dabei, die auch negativ enden könnten. Doch wer weiß, vielleicht ist es ja auch gut, wenn man gleich zu Beginn die Hammergegner hat. Würzburg gilt ja als Meisterschaftsfavorit – und wenn wir da am Samstag das 2:0 gemacht hätten oder wenn Simon Häcker nicht das Handspiel passiert wäre – wir hätten sogar beim schwersten aller Gegner gewinnen können.“
Fußball-Bayernliga Nord: 1. FC Schweinfurt 05 – FSV Erlangen-Bruck (Dienstag, 20 Uhr, Willy-Sachs-Stadion)
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