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Es geht um das große Ganze: Der Weg zur Meisterschaft der Fußball-Bayernliga führt wohl nur über den FC Schweinfurt 05

SCHWEINFURT – Der Weg zur Meisterschaft in der Fußball-Bayernliga führt wohl nur über die Schnüdel. Nach deren 3:0 gegen den bisherigen Spitzenreiter Jahn Forchheim hat zwar wiederum der FC Amberg Rang eins übernommen. Doch scheint der FC 05 diese Saison die Substanz zu haben, um ganz vorne mitzuspielen. Im Schlagermatch blieben die Grün-Weißen zum vierten Mal in Serie ohne Gegentor. Und nun trifft vorne auch noch Peter Heyer.

„Jetzt weiß ich, dass er noch viel mehr Tore für uns schießen wird“, strahlte Trainer Gerd Klaus nach dem ersten Erfolgserlebnis für den Zugang aus Bamberg in dessen vierter Partie. Das so wichtige 1:0 kurz nach der Pause gelang Heyer auf ganz abgezockte Art und Weise. Noch in der ersten Halbzeit, als die später recht eineitige Partie noch halbwegs ausgeglichen verlief, scheiterte der Gymnasiallehrer freistehend an Keeper Rüdiger Beck, dem besten Forchheimer. „Den macht er normal blind rein“, weiß Klaus, „aber selbst mit 32 Jahren kann man anscheinend noch nervös sein.“ Peter Heyer selbst gab zu: „Den muss ich machen. Aber es ist nicht ungewöhnlich, dass es mal zwei, drei Spiele gibt, in denen ein Stürmer nicht trifft. Da darf man sich nicht verrückt machen lassen.“

Gefreut hat sich der Torjäger über seinen ersten Streich. so sehr, dass er später trotz bester Position Daniel Mache das 2:0 schießen ließ. Nach dem 3:0 von Michael Kraus war endgültig alles gelaufen, zumal sich Forchheims Kapitän Tobias Ulbricht gleich danach auch noch die Rote Karte abholte nach einem harten Einsteigen gegen Bastian Lunz. „Es tat mir weh, dass der ´Ulle´ ausgerechnet hier vom Platz fliegt“, hatte Gerd Klaus ein bisschen Mitleid mit seinem einstigen Erlanger Schützling. Der fehlt nun, wenn Forchheim kommenden Samstag im absoluten Schlager die Amberger wieder von Rang eins verdrängen möchte. Schweinfurt hofft auf ein Remis und will selbst mit einem Dreier in Neumarkt weiter nach vorne rücken.

Knapp über 1000 Zuschauer sahen die wohl beste (zweite) Halbzeit der Grün-Weißen, die locker auch mit 7.0 hätten siegen können. „Das war sensationell. Wir waren präsent und aggressiv“, lobte der Trainer, der nur Tobias Rosenberger frühzeitig weh tun musste, weil er für ihn Michael Kraus brachte. Der sollte helfen, die Kreise von Thomas Dotterweich einzuengen. „Das hatte ich so im Kopf. Ich hätte auch noch sieben Minuten warten können, das war vielleicht nicht so glücklich. Aber es geht um das große Ganze“, erklärte der Coach.

Sein Gegenüber Michael Hutzler bestätigte den hochverdienten Schweinfurter Sieg, „auch wenn wir uns das natürlich ein bisschen anders vorgestellt hatten“. Die wesentlich größere Erfahrung der Hausherren habe den Ausschlag gegeben, „meine junge Mannschaft ist mit dem ganzen Ambiente außenrum nicht so klar gekommen. Das war schon eine Umstellung“. In einem großen Stadion spielen die Forchheimer nicht. Trotz Platz eins fanden kaum eine Hand voll mitreisender Fans den Weg nach Schweinfurt. Dort bot Klaus Grütze eine ordentliche Leistung, während Steffen Konrad an alter Wirkungsstätte frühzeitig vom Rasen und dann zum Röntgen ins Krankenhaus musste. Nach einem Zusammenprall mit Thomas Dottereich und damit dem eigenen Mitspieler zog er sich aber „nur“ eine Prellung des Oberarms zu.

Am Rande der Partie ärgerte sich die aktive Fanszene über das Verhalten der Ordner, die es nicht zuließen, dass ein Banner mit der Aufschrift „Justice for the 96“ gezeigt werden konnte. Dabei ging es den Fans um die 96 Liverpooler Zuschauer, die 1989 bei der Partie gegen Nottingham in Sheffield ums Leben kamen, weil in einen Block zu viele Anhänger hineingelassen wurden. Über Jahre galten die Liverpooler Fans als selbst schuld an der Tragödie. Mittlerweile wurde aufgedeckt, dass ein Versagen der Sicherheitskräfte das Unglück verursachte. Die FC-Fans wollten sich solidarisch zeigen und „Gerechtigkeit für die 96“ einfordern. Das wurde verhindert, dafür aber wird es wenigstens zum Auswärtsspiel nächsten Samstag einen Fanbus geben, der um 12.15 Uhr am Willy-Sachs-Stadion startet. Wer Interesse hat, kann sich per Mal unter mz-fcs@web.de anmelden oder informieren.

Fußball-Bayernliga Nord: 1. FC Schweinfurt 05 – Spvgg Jahn Forchheim 3:0 (0:0)
Schweinfurt: Christopher Pfeiffer – Bastian Lunz, Benjamin Demel, Florian Hetzel, Sebastian Kneißl (ab 73. Florian Gräf) – Erkn Esen (ab 46. Eray Cadiroglu), Michael Krämer, Stefan Seufert, Daniel Mache – Tobias Rosenberger (ab 38. Michael Kraus), Peter Heyer.
Forchheim: Rüdiger Beck – Steffan Konrad (ab 37. René Finnemann), Georg Neudecker, Klaus Grütze, Thomas Roas (ab 62. Manuel Menges) – Florian Clausnitzer (ab 76. Max Bauernschmitt), Ferdinand List, Thomas Dotterweich, Philip Messingschläger – Tobias Ulbricht, Tom Jäckel.
Schiedsrichter: Christian Keck (FC Grünbach).
Tore: 1:0 Peter Heyer (51.), 2:0 Daniel Mache (66.), 3:0 Michael Kraus (72.).
Rot: Tobias Ulbricht (77. Forchheim).
Zuschauer: 1004.

Weitere Fotos und einen Spielbericht gibt es auf dem fränkischen Fußballportal www.anpfiff.info.




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