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Der TSV Waigolshausen feiert den überraschenden Aufstieg in die Tischtennis-Landesliga

Untersiemau bei Coburg / Waigolshausen – „Lannnddesliga, Waigo ist dabei. Lannnddesliga, Waigo ist dabei!“ So skandierten sowohl die Spieler als auch die rund 70 mitgereisten Fans der Tischtennisabteilung des TSV Waigolshausen nach dem Ende des Relegationskrimis beim TSV Untersiemau. Zuvor hatten die Waigolshäuser in einem durchwegs hochklassigen Spiel den Untersiemauer Gastgeber mit 9:7 besiegt und den Aufstieg in die Landesliga Nord/West perfekt gemacht.
„Wir sind als klarer Außenseiter ins Spiel gegangen, haben jedoch stets an die Überraschung geglaubt“, sagte Mannschaftskapitän Michael Münch nach Ende der Partie. Ganz anders sah hingegen die Ausgangssituation für die Gastgeber aus. Die Untersiemauer hatten mit 11:11 Punkten eine ausgeglichene Rückrunde gespielt, befanden sich nur aufgrund der Hinrundenverletzung ihrer Nummer 2, Michael Taubmann, auf dem Relegationsplatz 8 und hatten 4 starke Landesligamannschaften hinter sich gelassen. Überdies hatte man sich bereits für die nächste Saison verstärkt.
Der Spielauftakt war dann für Untersiemau ebenfalls nach Maß. Die schon in der ganzen Saison äußerst zuverlässigen Doppel 1 und 3 bescherten eine 2:1 Führung. Allerdings zeigte sich schon in den ersten drei Partien, dass beiden Seiten ein enges Match bevorstand. Mehr noch, Waigolshausen konterte und entschied die beiden ersten Einzel im vorderen Paarkreuz klar für sich. Allen voran Christian Hasler wusste hierbei gegen den tschechischen Spitzenspieler Pavel Krol restlos zu überzeugen. Hinzu kam ein ebenso deutlicher Sieg der Waigolshäuser Nummer 3, Roman Hoffmann, gefolgt von einer unerwarteten klaren Niederlage der Waigolshäuser Nummer 4, Michael Münch. Nun griff allerdings das stärkste hintere Paarkreuz der Landesliga ins Geschehen ein und brachte Untersiemau mit zwei verdienten Erfolgen mit 5:4 in Führung. Diese glich Christian Hasler dann allerdings durch einen klaren 3:0 Sieg gegen Marcus Taubmann sofort wieder aus.
Jetzt trat das Spiel in seine entscheidende Phase und die Anspannung unter den rund 150 Zuschauern war deutlich spürbar. Waigolshausen schien hierbei zunächst die deutlich besseren Karten zu haben, denn sowohl die Waigolshäuser Nummer 1, Zenon Droszc, als auch Roman Hoffmann lagen zügig 2:0 in Front. Allerdings zeigten auch ihre beiden Kontrahenten von da an erstklassiges Tischtennis und glichen jeweils zum 2:2 aus. Allen Beteiligten war nun klar, dass eine Vorentscheidung fallen könnte, da Waigolshausen eine Führung Untersiemaus bei deren Stärke im hinteren Paarkreuz kaum mehr hätte ausgleichen können. Hoffmann und Droszcz behielten allerdings, angetrieben von den überragenden Waigolshäuser Fans, die Nerven, zeigten herausragendes Tischtennis und holten die Vorentscheidung zu Gunsten Waigolshausens.
Durch war man damit allerdings keineswegs, benötigte man doch noch wenigstens einen weiteren Sieg und möglichst viele gewonnene Sätze, um den Traum vom Aufstieg in die Landesliga wahr zu machen. Mehr noch, Untersiemau schien die Fassung zügig wiederzufinden und sowohl die nun spielenden Michael Münch als auch Samuel Weigand gerieten schnell ins Hintertreffen. Während Weigand sein Spiel mit 1:3 abgeben musste, kämpfte sich Münch allerdings nach einem 0:2-Rückstand bravourös zurück, las das variable Noppenspiel des Gegners hervorragend und gewann am Ende verdient, wenn auch zwischenzeitlich etwas glücklich, mit 3:2.
Hiermit war angerichtet für die letzten beiden Duelle des Abends. Waigolshausen benötigte hierbei entweder einen Sieg oder insgesamt wenigstens 3 gewonnene Sätze.  In Anbetracht der Spielstärke Untersiemaus im hinteren Paarkreuz als auch im 1er Doppel eine machbare, wenn auch nicht einfache Aufgabe, welche die Waigolshäuser jedoch überraschend problemlos meisterten. Denn beide Partien verliefen äußerst ausgeglichen. Während sich Norbert Klauth gegen Heiko Dümmler knapp mit 11:8 im fünften Satz geschlagen geben musste, gewann das Abschlussdoppel des Gastes den fünften Satz mit 11:9 und entschied die Partie hiermit endgültig.
Der anschließende Jubel in der Halle war ohrenbetäubend. Allen voran die Waigolshäuser Fans, die den weiten Weg in ihren eigenen PKWs unternommen hatten, wussten hierbei zu begeistern. Aber auch der TSV Untersiemau zeigte sich als würdiger Verlierer, sodass es alles in allem ein hoch dramatischer, aber äußerst fairer Tischtennisabend war.
Ob man sich nach nun geschafftem Aufstieg in der Landesliga halten können wird, ist offen. In Waigolshausen setzt man hierbei vor allem auf die altbekannte Heimstärke und die Hexenkesselatmosphäre, welche die eigenen Fans immer wieder schaffen und die für den Tischtennissport eigentlich untypisch und somit für den Gegner oftmals ungewohnt ist. Da die 2. Mannschaft zudem höchstwahrscheinlich in die 3. Bezirksliga aufsteigt und mit Julian Semrau (beruflich anderweitig gebunden) und Andreas Köhler (Wechsel zum TSV Theilheim) wichtige Spieler wegfallen, gedenkt man sich mit Jens Jung  (SpVgg Hambach) zu verstärken. Ob das jedoch gelingen wird, ist derzeit noch unklar.

nk




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