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17 Tore einer doppelten Elf: Fußball-Bundesligist Greuther Fürth zeigte keine Gnade mit den jungen Bergrheinfeldern

BERGRHEINFELD – Die ein oder andere Busladung mit Fußballfans wird sich von Bergrheinfeld aus kommende Saison ganz gewiss auf den Weg nach Fürth machen. Der Bundesliga-Aufsteiger hat in der Gemeinde westlich von Schweinfurt schon seit einem früheren Gastspiel einige Anhänger. Und auch wenn das Profiteam am Samstag den heuer extrem verjüngten Landesliga-Neuling mit einem 17:1 mächtig vermöbelte, so machten die Mittelfranken durch ihr sympathisches Auftreten doch wieder richtig gut Werbung in eigener Sache. Vor allem Mike Büskens ließ nach der Partie keinen Wunsch nach Autogrammen oder Fotos unerfüllt.

„Das war heute eine nette Abwechslung für uns“, meinte Fürths Trainer, der in den ersten und zweiten 45 Minuten eine jeweils komplett unterschiedliche Elf aufs Feld schickte. Beide klangen von den Namen her etwa ähnlich stark. Besetzung zwei mit unter anderem den Spessart-Keeper Max Grün, dem aus der Rhön stammenden Johannes Geis oder Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah hatte es etwas einfacher gegen die zweite und blutjunge Garnitur der Bergrheinfelder. In Halbzeit eins bedeutete Christoph Weeths Ehrentor gar das zwischenzeitliche 1:2. Er verlud Fürths neuen Keeper Issa Ndoye aus dem Senegal. Noch eine schwarze Perle also für den Kleeblatt neben Asamoah.

Das Gegentor war sicher nicht der Grund, warum Trainerassistent Günter Reichold, Teammanager Martin Meichelbeck und der im Privatwagen angereiste Präsident Helmut Hack in der Pause auf dem Platz die Köpfe zusammensteckten. „Wir brauchen bei fünf Neuzugängen vier Treffer“, brachte es Büskens später zum Ausdruck, wieso transfertechnisch in Fürth alles passen muss, damit der Neuling eine Chance hat in der Bundesliga. Trotz doppelt besetzten Positionen suchen die Mittelfranken noch nach einem Mitelstürmer als Ersatz für den nach Ferankfurt abgewanderten Torjäger Olivier Occean. „Es wird sich schon noch was bewegen“, verspricht Hack. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, sind jetzt erst bei einem Drittel oder einem Viertel angelangt. Aber wir müssen ja auch erst Ende August die Mannschaft zusammen haben, die sich mit einem richtig großen Gegner auf Augenhöhe messen kann“, weiß der Präsident. Zum Start geht es gegen Bayern München…

„Das erste Bundesligaspiel in der Vereinsgeschichte gleich gegen den Rekordmeister: Das ist doch geil!“, schwärmt Mike Büskens, der allerdings auch warnt, weil die Woche zuvor ja das Pokalspiel bei Drittligist Offenbach die neue Saison so richtig einleitet. „Bayern war unser Wunschlos für den Start. Das wird eine ganz große Herausforderung“, spricht der neue Teammanager Meichelbeck natürlich auch von „sehr großer Vorfreude“. Zur Pause lobte er noch die Bergrheinfelder. „Die schlagen sich wacker. Für die ist das natürlich das Spiel ihres Lebens.“

Zum Glück hatte der gastgebende TSV bei der Anschaffung seiner elektronichen Anzeigetafel Raum gelassen für zweistellige Resultate. Gegen Ende wirkte Bergrheinfelds Coach Berthold Göbel nicht mehr ganz so glücklich. „Wenn man 17 Tore bekommt, dann ist das natürlich nicht so schön. Irgendwo hört der Spaß ja auf, weil es ja sogar 20 oder 25 hätten sein können. Unser Keeper hat ja noch einige Dinger herausgezogen“, so Göbel. „Was ich aus so einem Spiel rausnehmen soll, weiß ich jetzt auch nicht.“ Noch am Mittwoch siegte Fürth gegen den oberfränkischen Landesligisten SpVgg Oberkotzau „nur“ mit 10:1. Bei Bergrheinfeld fehlten aber auch aus diversen Gründen Kapitän Frank Stoll, Frank Schneider oder Florian Barth. Der eine oder andere soll am Mittwoch wieder an Bord sein, wenn die Aufgabe im Pokal gegen Bayernligist Aubstadt auch nicht gerade einfach wird. „So schnell wie die Fürther werden die sicherlich nicht sein“, hofft Göbel. Dazwischen testen die Bergrheinfelder auch noch fix mal gegen Kleinrinderfeld und somit einen weiteren Bayernligisten. „An sich“, sagt Berthold Göbel, „wollten wir in dieser drei Partien maximal 20 Gegentore bekommen. Aber das wird jetzt eng…“

Für Benjamin Brand übrigens hätten sich die Fürther ruhig noch ein Jahr lang Zeit lassen können mit dem Bundesliga-Aufstieg. Der junge Schiedsrichter aus Gerolzhofen darf heuer erstmals Partien in der 2. Liga leiten – darunter sicherlich keine mit Beteiligung des Kleeblattes. So gesehen war das Match in der Rothbier-Arena für den 22-Jährigen eine willkommene Gelegenheit. Weil Brand überpünktlich abpfiff, verpasste Bergrheinfelds Ersatz-Ersatzkeeper Ralf Eisend einen eigentlich geplanten Zwei-Minuten-Einsatz („bei dem ich ohne Gegentor bleiben wollte…). Zuvor pfiff der Unparteiische zu Recht drei Elfmeter für die Fürther, von denen Gerald Asamoah zwei ganz souverän verwandelte. Beim dritten verlud Michael Hefele Bergrheinfeld starken Keeper Mathias Rebhan. Sechs Minuten vor dem Ende war das das 1:16. Ein Anhänger der Hausherren hatte danach den Spruch des Nachmittags parat. „Hopp, des packt ihr noch“, lautete die höchst wohlwollende Ermutigung für die jungen TSV-Recken.

Fußball-Vorbereitungsspiel: TSV Bergrheinfeld – Spvgg Greuther Fürth: 1:17 (1:7)
Bergrheinfeld: Matthias Rebhan – Patrick Müller (ab 67. Nico Gerhard), Daniel Zänglein (ab 67. Michael Mayerhofer), Jens Hart (ab 46. Enrico Lutz), Anselm Doischer, Christin Edelmann, Thomas Cäsar, Nico Mayer (ab 46. Andreas Bauer), Sebastian Walter (ab 46. Dominik Hüllmantel), Christoph Weeth (ab 67. Julian Pfister), Markus Friedel (ab 46. Daniel Klein).
Fürth (1. Halbzeit): Issa Ndoye – Mergim Mavraj, Christopher Nöthe, Milorad Pekovic, Sebastian Tyrala, Zoltan Stieber, Baba Abdul Rahman, Thomas Kleine, Kingsley Onuegbu, Thanos Petsos, Tayfun Pektürk.
Fürth (2. Halbzeit): Max Grün – Lasse Sobiech, Heinrich Schmidtgal, Bernd Nehrig, Stephan Fürtner, Gerald Asamoah, Edgar Prib, Michael Hefele, Sercan Serarer, Johannes Geis, Felix Klaus.
Tore: Christopher Nöthe (2), Sercan Sararer (2), Gerald Asamoah (2), Bernd Nehrig (2), Thanos Petsos, Kingsley Onuegbu, Sebastian Tyrala, Tayfun Pektürk, Milorad Pekovic, Lasse Sobiech, Felix Klaus und Michael Hefele. Dazu kam ein Eigentor von Anselm Doischer. Bergrheinfelds Ehrentreffer erzielte Christoph Weeth in der 20. Minute zum Stand von 1:2.
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Gerolzhofen)
Zuschauer: 1400.




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