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CSU will Zukunftsmobilität auf der Trasse der „Steigerwaldbahn“ und möglichst People Mover einsetzen

SCHWEINFURT / KITZINGEN – Die Mobilität der Zukunft stand auf der Tagesordnung einer gemeinsamen Sitzung der CSU-Kreistagsfraktionen der Landkreise Kitzingen und Schweinfurt sowie der Schweinfurter CSU-Stadtratsfraktion. Vornehmlich ging es um die Trasse der ehemaligen „Steigerwaldbahn“.

Anlass waren auch die in Kürze stattfindenden Gremiensitzungen in den Landkreisen Kitzingen und Schweinfurt. Es ist zu erwarten, dass in diesen Sitzungen die Potentialanalyse der Bayerischen Eisenbahngesellschaft erläutert wird und die weitere Vorgehensweise zur Abstimmung kommt.

Bei der Frage zur Reaktivierung der so genannten „Steigerwaldbahn“ wurde auf Basis demokratischer Beschlüsse ein Gutachten der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) gefordert. Das war der mehrheitliche Wunsch der Kreistagsmitglieder der Landkreise Schweinfurt und Kitzingen sowie des Stadtrates Schweinfurt. Gleichzeitig war das auch eine Forderung der Reaktivierungsbefürworter.

Die Potenzialanalyse der Bayer. Eisenbahngesellschaft (BEG) ergab, dass das Fahrgastpotenzial für eine Reaktivierung zu niedrig ist. Damit erscheint eine Reaktivierung der Bahnstrecke weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll.

Die drei CSU-Fraktionen wollen die Trasse zusammenhängend erhalten. Deshalb wurde die Möglichkeit diskutiert, auf der kompletten Trasse zwischen Schweinfurt, Gerolzhofen und Kitzingen autonome Kleinbusse in Form von selbstfahrenden Shuttles als fahrerlose Transportfahrzeuge (z.B. „People Mover“) fahren zu lassen. Gleichzeitig soll auf der Strecke ein weitgehend kreuzungsfreier und damit sicherer, gut ausgebauter „Schnellradweg“ entstehen.

Mit der gemeinsamen Sitzung haben die CSU-Fraktionen die kürzlich veröffentlichte Aufforderung der Anrainerbürgermeister der Trasse, sich dem Thema erneut anzunehmen, ernst genommen. Zur Betrachtung der Zukunftsmobilität im ländlichen Raum gehört auch die Betrachtung von Alternativen. Und deshalb ließen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Betrieb von autonomen Shuttles in Kombination mit einer Fahrradtrasse aus erster Hand vorstellen.

Ein Mitarbeiter der Firma ZF war über Videokonferenz zugeschaltet und stellte den „People Mover“ (im Bild, Foto: ZF) im laufenden Betrieb vor. Er ging auch auf die weiteren Entwicklungsstufen in den kommenden Jahren ein.

Im Rahmen der Präsentation wurde deutlich, dass gerade in der Länge der Trasse von mehr als 50 Kilometern für das Unternehmen der Reiz liegt. Es sei durchaus realistisch, dass das Shuttle in wenigen Jahren Geschwindigkeiten von mehr 70 km/h erreichen kann.

Mit der DB Regio Bus habe man, so der ZF-Mitarbeiter, einen verlässlichen und kompetenten Partner an der Seite, der insbesondere auch das Thema des Betriebs von Strecken mit entsprechender Taktung beherrsche.

Im Laufe der Veranstaltung kristallisierte sich die Einschätzung heraus, dass mit diesem innovativen Pilotprojekt der Einstieg in den öffentlichen Nahverkehr der Zukunft gelingen kann. Eine Technologie, die alle Voraussetzung mitbringt, den Umstieg vom Individualverkehr im ländlichen Raum ernsthaft zu ermöglichen. Durch Flexibilität und Vielseitigkeit erfüllen die autonomen Busse alle Anforderungen an ein modernes und umweltfreundliches Verkehrssystem. Diese autonomen Kleinbusse können den wechselnden Transportkapazitäten bedarfsgerecht angepasst werden.

Mit den autonomen Shuttles wird Zukunftsmobilität im ländlichen Raum gefördert: bedarfsgerechter Einsatz, klimafreundlich und auf lange Sicht wirtschaftlich. Beim CO2-Ausstoß dürften die Shuttles, insbesondere zu Zeiten geringerer Auslastung (z.B. Nachtstunden), deutlich besser abschneiden als Züge. Nachdem auch die regionale Industrie an diesem Projekt mitarbeitet, würde das Vorhaben auch regionale Wertschöpfung bedeuten und damit mit einer Sicherung wichtiger Arbeitsplätze einhergehen.

Besonders interessant fanden die Politikerinnen und Politiker der CSU-Fraktionen, dass die Shuttles schon sehr zeitnah und durchgehend von Schweinfurt nach Kitzingen fahren könnten, während die Bahnstrecke in Kitzingen bereits vor den Toren der Innenstadt im Stadtteil „Etwashausen“ endet bzw. ab Großlangheim bereits entwidmet ist.

Die von Seiten der Industrie in Aussicht gestellte Möglichkeit, dass diese fahrerlosen Transportfahrzeuge auf einer separaten Trasse innerhalb der kommenden fünf Jahre bereits auch mehr als 70 km/h erreichen können, macht dieses Vorhaben zu einem wegweisenden, innovativen Pilotprojekt.

Die gemeinsame Veranstaltung fand auf Initiative der Fraktionsvorsitzenden der CSU im Kreistag Schweinfurt, Gabriele Jakob, statt. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse und führte zu einem inspirierenden Austausch. Die Runde der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war durchaus prominent besetzt. So nahmen u.a. der Bayerische Innenstaatssekretär Gerhard Eck und Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber, beide Mitglieder im Schweinfurter Kreistag, sowie Landtagsabgeordnete Barbara Becker und Bezirksrätin Gerlinde Martin, beide Mitglieder im Kreistag Kitzingen, teil. Natürlich waren auch zahlreiche Anrainerbürgermeister anwesend, u.a. Kitzingens Oberbürgermeister Stefan Güntner, Gerolzhofens Bürgermeister Thorsten Wozniak und Gochsheims Bürgermeister Manuel Kneuer.

Die CSU-Fraktionen machten zum Abschluss deutlich, dass über die Stadt- und Landkreisgrenzen hinweg Einigkeit besteht, dass diese Art der Nutzung der Steigerwaldbahntrasse im Rahmen einer Machbarkeitsstudie näher untersucht werden muss.



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