NA OHNE Kategoriezuordnung

Ein Saufgelage in Bad Kissingen endete mit einem tödlichen Messerstich: Doch der Angeklagte will sich an gar nichts mehr erinnern…

Stimm für Kirche

Schweinfurt / Bad Kissingen – „Da kommen wir nicht weiter…“, erkannte der vorsitzende Richter Erik Ohlenschlager bereits nach eineinhalb Stunden des ersten Verhandlungstages. Ein zuletzt in der Sudentenstraße in Bad Kissingen wohnhafter 32-Jähriger soll in der Nacht zum 2. auf den 3. Juli des letzten Jahres nach einem Saufgelage einen 26-jährigen Bekannten erstochen haben. 4,59 Promille Alkohol hatte er zur Tatzeit im Blut. Wegen Mord und einer versuchten gefährlichen Körperverletzung hat sich der gebürtige Russe vor der 1. Großen Strafkammer mit drei Richtern und zwei Schöffen zu verantworten. Er will sich aber an rein gar nichts erinnern, streitet die Taten ab.

Der zweite Vorwurf ist nicht ganz so dramatisch, endete ohne gravierende Folgen. Irgendwann im Juni bereits  kam es in seiner Wohnküche zu einem Trinkgelage mit viel Bier und Wodka. Ein Mitbewohner des selben Hauses und an sich wohl guter Bekannter soll da nach einer verbalen Auseinandersetzung beider Männer ziemlich Glück gehabt haben. Denn schon da nahm der Angeklagte anscheinend ein Messer in die Hand. Die Freundin warnte den Bedrohten aber noch rechtzeitig, so dass er dem 32-Jährigen das Messer abnehmen konnte. „Nein, so war es nicht. Ich weiß nicht, warum sie das erfindet“, stritt der Angeklagte die vorgelesene Zeugenaussage der Frau ab. Er dementierte sogar, dass sie überhaupt an diesem Tag bei ihm in der Wohnung gewesen sein soll. Viel Alkohol war jedenfalls wohl im Spiel, das Paar scheint Beziehungsprobleme gehabt zu haben, weshalb sie nicht mit ihm in die eigene Wohnung wollte. Weil schließlich alle blieben, muss der Angeklagte sauer gewesen sein. Er wollte wiederum dem Anschein nach mit einer anderen, älteren Frau alleine sein, die zeitweise bei ihm lebte, die mittlerweile aber verstorben ist. Die Freundin des Angegriffenen jedenfalls schilderte den Angriff mit dem Messer damals der Polzei gegenüber sehr detailreich.

Zum angeklagten Mord: Das 24 Zentimeter lange Messer mit der 12 Zentimeter langen Klinge soll der 32-Jährige plötzlich aus der Scublade geholt und zwei Mal auf den 26-jährigen Saufkumpan eingestochen haben. Nach einem Herzdurchstich starb der Angegriffene noch in der Wohnung. „Er hat es verdient“ soll der Angeklagte nach dem Abwaschen der Klinge gegenüber dem Nachbarn gesagt haben, der im Monat zuvor Opfer der Messerattacke wurde. Auch die inzwischen verstorbene Mitbewohnerin war anwesend, dazu ein weiterer Mann. An den Aufenthalt des Getöteten aber will sich der Angeklagte gar nicht mehr erinnern. „Keine Ahnung, wann er gekommen ist. Vielleicht habe ich da geschlafen!“ Erst in Haft will er erfahren haben, dass das Opfer überhaupt bei ihm anwesend war. Ganz normal sei der Tag verlaufen, getrunken habe man wie so oft. Aber Auseinandersetzungen oder gar Schlägereien mit dem Opfer gab es seiner Aussage nach nie.

Stimm für Kirche

Er konnte nicht mehr viel beitragen zum Geschehenen. „Das ist ein großes Loch bei den Erinnerungen. Aber sie sind sich sicher, dass sie ihn nicht erstochen haben…, wunderte sich der vorsitzende Richter. „Vielleicht haben sie ihn ja auch einfach erstochen und wissen das nicht mehr“, meinte Richter Jürgen Boll. Jedenfalls wurden bei der Untersuchung der Wohnung mehrere Blutspuren von gleich verschiedenen Personen festgestellt, „obwohl es doch nie Auseinandersetzungen gab…“, so Boll. „Absichtlich mit dem Finger“ habe beispielsweise sein Nachbar für die Blutspuren gesorgt, mutmaßte der Angeklagte. Und genau der Nachbar sei es auch gewesen, der öfters mal mit dem Messer zu ihm in die Wohnung kam, weshalb er ihn manchmal nicht hinein ließ. Messerstich-Spuren an seiner Eingangstüre zeugen von der anscheinend etwas seltsamen Freundschaft unter den Männern. Und nein: Frauen schlage er nicht, auch im betrunkenen Zustand nicht. Auch wenn im Raum steht, dass es schon Übergriffe gegen die einstige Mitbewohnerin gegegen haben könnte und dass der 32-Jährige womöglich auch sexuelle Absichten gegenüber der Freundin des Nachbarn hatte.

Kulturamt Hassfurt Bluesnacht
Naturstrom
Kulturamt Hassfurt Kneipensingen für alle
Kulturamt Hassfurt Knights of Caesar
Giordano Weine
Kulturamt Hassfurt Celtic Night
Johanniter Testwochen Hausnotruf

Er dementierte aber alles, musste die Hilfe eines Übersetzers in Anspruch nehmen, trug durch oft kage Antworten seinen Teil dazu bei zu einem zähen Prozessauftakt. Als Zeugen waren am ersten Tag verschiedene Polizeibeamte zu hören. Diejenigen, die zuerst an den Tatort kamen, Spurensicherer genauso wie der Kriminaldienst. Fakt ist, dass der Angeklagte am Tatort bei seiner ersten Vernehmung allerdings ohne Belehrung zuvor einen Streit zugab und auch einen Messerstich. Später aber stritt er alles wieder ab…

Der geschiedene und berufslose Aushilfsarbeiter sitzt seit dem 4. Juli 2011 in Untersuchungshaft.Der öffentliche Prozess wird am Montag, den 30. April fortgesetzt. Dann kommen die Zeugen zu Wort, die bei den Saufgelagen anwesend waren. Vorerst sind vier Verhandlungstage angesetzt.

Weiherer Bier
Kauzen-Bier
Naturfreundehaus


Powered by 2fly4 Entertainment
Alle Angaben ohne Gewähr!
Fotos sind ggf. beispielhafte Symbolbilder!
Kommentare von Lesern stellen keinesfalls die Meinung der Redaktion dar!

Schreibe einen Kommentar

Pixel ALLE Seiten