„Schnabelstich“ von „BeoPOLIS“: Bald ziehen „glöckliche“ Tiere in das Dorf der Vögel ein
SCHWEINFURT – Die alten Vogelvolieren, deren Grundsanierung nicht mehr wirtschaftlich wäre, stehen natürlich noch daneben, sind noch einige Zeit die Heimat der geflügelten Tiere im Schweinfurter Wildpark. Doch die Baustelle davor signalisiert abermals Aufbruchstimmung. In die Zukunft gerichtet heißt es da nun: „Unsere Vögel sind glöcklich“.
Schönes Wortspiel, das einerseits besagt, dass das künftige Zuhause der gefiederten Bewohner wohl sowas wie ein Luxus-Wohntempel wird. „Es wird die vierfache Fläche der jetzigen Voliere haben“, erklärte Architekt Christoph Lamprecht beim offiziellen „Schnabelstich“ einen Grund dafür, dass das Bauprojekt rund 750.000 Euro kosten wird.
Doch die neuen Vogelvolieren werden auch außergewöhnlich sein. Zwischen fünf sechseckigen Baukörpern können die Besucher auf zwei Meter breiten Gassen die Vögel beobachten. Deshalb muss die Firma Glöckle – Teil zwei des Wortspiels – aufwendige statische Rohbau-Elemente verwenden. „Gebaut wird nicht einfach mit Holz“, erinnerte Lamprecht an die früheren Herangehensweisen. „sondern so, dass dieses Gebäude eine lange Lebensdauer haben wird.“
50 Jahre nannte der Architekt und ließ die Medien staunen, denn trotz reduzierter Dachflächen wird mit einer Photovoltaikanlage geplant und mit eventuell sogar einer Wärmepumpe, denn die Vögel solen ja im Winter nicht frieren.
„Schnabelstich hieß es deshalb, weil die am Bau beteiligten Ehrengäste den Sand symbolisch mit aufschaufelten mit schnabelähnlichen Werkzeugen.
Beo Nico, der Präsident der Stadt der Vögel, gründete einen Stadtstaat und lässt im Wildpark Schweinfurt „BeoPOLIS“ erreichten. So lautet die Geschichte dazu. Die nicht ganz stimmt. „Eine Stadt kann nicht nur ein Gebäude sein“, weiß Christoph Lamprecht zwar. Doch er sprach dann eben doch davon, eher ein Dorf entworfen zu haben.
Das finanziert sich wie immer durch Spenden. Alleine das Tun der Firma Glöcke ist umgerechnet 80.000 Euro wert. Weitere Sponsoren und Förderer kommen für den Rest der Kosten auf. „Thomas Leier denkt sich nicht nur Gebäude mit Hand und Fuß aus“, verwies Oberbürgermeister Sebastian Remelé auf den Bauernhof gegenüber, „er legt auch immer ein Augenmerk darauf, dass der Steuerzahler nicht in Anspruch genommen wird.“
Remelé war mit Baureferent Ralf Brettin zugegen und nicht erstaunt über den Andrang der Medien. „Wenn der Wildpark-Leiter Leier etwas baut, dann kommt mehr Presse, als wenn ich einen Stadtteil erschließe“, weiß der OB.
Die Firma Glöckle wird mittels eines Azubi Projekts, der „Glöckle College“, die Rohbauarbeiten umsetzen. Für Geschäftsführerin Carolin Glöcke ist das ein doppelter Grund, sich zu freuen. Wie immer war das Unternehmen gleich angetan, als sich Thomas Leier mit mit der Idee der neuen Vogelstadt meldete.
Zum Dank für das außergewöhnliche Engagement wurden an Vertreter der Geschäftsleitung der Firma Glöckle „BeoVerdienstKreuze“ überreicht. Im Anschluss gab es traditionell einen kleinen Imbiss. Beispielsweise Spanferkelbrötchen mit Senfkraut. Dabei wurde gefachsimpelt und auch ein bisschen gespaßt und übertrieben. Wie wär´s mit einem Wolfsgehege als nächstes Bauprojekt im Schweinfurter Wildpark?
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