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Zukunftsszenarien und verschiedene Projekte: Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Schweinfurt

SCHWEINFURT – Ein Wohnpflegeheim, ein Wohnangebot für Autisten, eine integrative Kindertagesstätte, noch mehr Einsatz für eine inklusive Gesellschaft und föderalistischere Vereinsstrukturen: Auf ihrer Mitgliederversammlung hat die Lebenshilfe Schweinfurt ihre Pläne für die nahe Zukunft vorgestellt. Die Bedürfnisse und Wünsche von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen sind die Richtschnur für die Arbeit der Lebenshilfe Schweinfurt. Sie spiegeln sich auch in den Projekten wider, denen sich der Verein momentan widmet. So soll es in Schweinfurt in absehbarer Zeit ein neues Wohnpflegeheim geben. 24 stationäre und 36 Plätze für tagesstrukturierende Angebote stünden hier zur Verfügung, informierte Sascha Turtschany während der Mitgliederversammlung letzten Mittwoch.

Das neue, moderne Haus, so der Wohnstättenleiter der Lebenshilfe Schweinfurt weiter, würde das bestehende Schweinfurter Wohnpflegeheim ersetzen und ein zeitgemäßes Angebot für diesen Bereich sicherstellen. Ein Standort sei bereits gefunden. Jetzt arbeite man daran, den Zuschlag dafür zu bekommen. Auch ein Wohnangebot, das ausschließlich auf die Bedürfnisse von Menschen mit Autismus zugeschnitten ist, soll es geben. Wie Vorstand Elke Müller berichtete, hat eine Arbeitsgruppe in den vergangenen Wochen bereits die Anforderungen an das Personal in einem solchen Umfeld definiert. Ab Herbst starteten die ersten Schulungsmaßnahmen. Noch in diesem Jahr soll eine Erhebung klären, wie viele Wohnplätze benötigt werden.

Bis Ende des Jahres plant die Lebenshilfe Schweinfurt zudem, ein Konzept für eine integrative Kindertagesstätte mit Kinderkrippe in Schweinfurt vorzulegen. Auch für diese sei ein geeignetes, zentral gelegenes Grundstück bereits gefunden und man bemühe sich, es zu erwerben, sagte Irma Karl. Wie die Leiterin der Lebenshilfe- Frühförderstellen Schweinfurt und Nüdlingen erläuterte, sei auch denkbar, in dem Gebäude zusätzlich ein Wohnheim unterzubringen. Ein solches „Lebenshilfe- Zentrum“ wäre ein Ort für Begegnungen und damit ein gelungenes Beispiel für gelebte Inklusion.

Wie der Verein diese weiter vorantreiben möchte, führte Rita Weber, die Leiterin der Offenen Hilfen, aus. Die Lebenshilfe Schweinfurt verstehe sich als Türöffner, der sich noch mehr dafür einsetzen wolle, dass Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben auf eine Weise teilhaben könnten, die ihren Bedürfnissen entspreche. „Dabei sein allein kann kein Qualitätsmerkmal sein“, sagte Rita Weber. Die Lebenshilfe Schweinfurt wird daher verstärkt den Kontakt zu kulturellen Akteuren wie zum Beispiel Sportvereinen suchen, um auszuloten, wie die Teilhabe behinderter Menschen an deren Angeboten aussehen könnte. Zuständig hierfür ist das neu gegründete Freizeitnetzwerk der Offenen Hilfen, das im Juli seine Arbeit aufgenommen hat.

„Teilhabe“ war auch das Stichwort für einen Vorschlag, wie die Vereinsstruktur der Lebenshilfe Schweinfurt in Zukunft aussehen könnte. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Dr. Horst Golüke, präsentierte als Ergebnis einer zu diesem Thema eingesetzten Arbeitsgruppe ein Delegierten-Modell. In diesem lösen lokale Versammlungen in den Landkreisen, in denen sich Einrichtungen der Lebenshilfe Schweinfurt befinden, die zentrale Mitgliederversammlung in ihrer heutigen Form ab. Die Teilnehmer der Landkreis-Versammlungen wählen Delegierte, die Delegiertenversammlung wird von Vorstand und Geschäftsführung regelmäßig über die Aktivitäten der Lebenshilfe Schweinfurt informiert. Das Delegierten-Modell gestalte die Vereinsstruktur föderalistischer, erklärte Dr. Horst Golüke. Die emotionale Bindung der Vereinsmitglieder an die Lebenshilfe Schweinfurt und die jeweilige Einrichtung wachse, ebenso der Anreiz, die Geschicke des Vereins aktiv mitzugestalten. Die Arbeitsgruppe wird das Delegierten-Modell nun in den Einrichtungen der Lebenshilfe Schweinfurt vorstellen und diskutieren. Später soll es den Vereinsmitgliedern zur Abstimmung vorgelegt werden.

Auf dem Bild: Türöffner sein, um Menschen mit Behinderung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auf eine Weise zu ermöglichen, die ihren Bedürfnissen entspricht: Während der Mitgliederversammlung zeigte die Lebenshilfe Schweinfurt auf, wie sie Inklusion in Zukunft vorantreiben will.




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