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Regen war nicht bestellt: Die Stadtwerke Schweinfurt eröffneten ihren Windpark zwischen Forst und Waldsachsen mit einem Fest – „Wenn der Wind bläst, dann ist Schonungen grün versorgt!“

FORST / WALDSACHSEN / SCHWEINFURT –  Wetterglück? Nein, das hatten die Stadtwerke Schweinfurt sicherlich nicht am Sonntag. „Zum Glück weihen wir keine Photovoltaikanlage ein“, kommentierte der wie immer schlagfertige Moderator Sven Schröter („Wind war bestellt, kein Regen!“) den wolkenverhangenen Himmel beim Windparkfest. Auf dem Sportgelände des TSV Forst wurde gefeiert, Shuttlebusse brachten die Neugierigen dann zu den drei Windkraftanlagen in Richtung Waldsachsen. Die wurden offiziell eröffnet.

Die Mainfranken Regenerativ GmbH als Tochter der Stadtwerke Schweinfurt ließ die Anlagen errichten. Dieser „Windpark Waldsachsen“ kann künftig 15 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen und damit den Bedarf von immerhin 4000 Drei Personen-Haushalten abdecken. Der Strom wird direkt ins Netz der Stadtwerke Schweinfurt eingespeist. „Wenn der Wind bläst, dann ist ganz Schonungen grün versorgt“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Stepputat.

Er kam wenige Monate nach Fukoshima nach Schweinfurt und brachte natürlich auch deshalb das neue, zuvor ungewohnte Geschäftsfeld auf den Weg. Nach Windanalysen, einer Wirtschaftslichkeitsrechnung, Businessplänen und dem Bauantrag wurden gegen letztes Weihnachten die Fundamente gegossen und vor rund zwei Monaten die hohen Türme aufgerichtet. Das Windpark Waldsachsen 0immer in Abhängigkeit vom Wetter. Beziehungsweise vom Wind. Kurzfristig war das irgendwann möglich. „Ich wurde spät informiert, wollte aber dabei sein, wie sie hoch gezogen werden. Also bin ich zu schnell durch Schonungen gefahren und wurde geblitzt…“, verriet Stepputat.

An sich sollte nach einer Begrüßung der Ehrengäste in einem Zelt in Forst, wo kürzlich noch das Party-Weekend stattfand, der Bus-Shuttle die geladenen Leute zu den Windrädern bringen. Doch der für dort geplante Sektempfang wurde genau nach unten verlegt wie die Segnung und die offizielle Einweihung mit dem Durchschnitt eines Bandes eben auf der Bühne….

„Wir schlagen ein neues Kapitel auf“, sagte Oberbürgermeister Sebastian Remelé in erster Linie als Aufsichtsrat der Stadtwerke und erwähnte seine stromhungrige Stadt. Mit den 52.000 Einwohnern hat Schweinfurt den Bedarf einer Großstadt mit 200.000 Bewohnern. natürlich in erster Linie aufgrund der Großindustrie. Von 120 bis 130 Millionen Kilowattstunden an Stromverbrauch für die Haushalte decken die Stadtwerke inzwischen um die 70 Millionen, also mehr als die Hälfte, durch regenerative Energie ab. Auch dank der neuen Windräder.

„Man muss an einem Jubeltag wie heute aber auch erwähnen, dass der Strom nicht speicherbar ist. Das ist ein Nachteil“, gibt Remelé Bekanntes zu und weiß, dass die Probleme der Energiewende wohl mittelfristig nicht gelöst werden ohne Windpark Waldsachsen 00Stromleitungen aus dem Norden. Ökologisch sinnvoll ist der Windpark freilich allemal. „Wir haben Platz, was Schweinfurt nicht hat“, betonte Schonungens Bürgermeister Stefan Rottmann die Bereitschaft seiner Gemeinde, in der natürlich trotzdem Gegenwind herrschte, als das Projekt geplant wurde. Nun freut er sich auf die Gewerbesteuer – und auf den bald kommenden Windrad-Wanderweg. Insgesamt elf Räder sind es nun schon. Gerade den Forstern und vor allem Waldsachsenern dankten die Verantwortlichen für Bereitschaft und Verständnis. „Wo soll denn auch sonst künftig der Strom herkommen, wenn es Proteste gibt gegen diese Art der Energegewinnung?“, fragt OB Remelé und brachte das Beispiel Südbayern und die Widerstände gegen Windräder.

Mit den neuen Geschäftsfeldern wollen die Stadtwerke freilich auch Geld verdienen. „Wir machen das nicht, weil wir Gutmenschen sind“, gibt Thomas Stepputat zu. Optimist freilich ist er: 3:0 lautete am Sonntagmittag sein Tipp für das WM-Endspiel am Abend. Auch Stefan Rottmann tippte auf Deutschland, aber auf ein knappes 2:1. Sebastian Remelé berief sich darauf, dass es aufgrund des „Fritz Walter-Wetters“ – zumindest über Schonungen – schon irgendwie ein Sieg werde. Auch wenn der Regen viele potenzielle Besucher gegen Mittag noch abhielt, das bis 17 Uhr dauernde Windparkfest auf dem Sportplatz in Forst zu besuchen.

Auf unserem Bild mit den vier Personen – von links: Moderator Sven Schröter, Schonungens Bürgermeister Stefan Rottmann, Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Stepputat.



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