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Die Mighty Dogs vor dem zweiten Finale: Dachdecker Jens Feuerfeil will zum Geburtstag Meister werden und Alex Funk freut sich schon auf Oberliga-Spiele in Freiburg

Schweinfurt – Deckel drauf, Kiste zu? Am kommenden Wochenende wird der neue Meister der Eishockey-Bayernliga und damit der Nachfolger des ERC Sonthofen gekürt. Die Frage ist nur: Am Freitag schon oder erst am Sonntag? Anders gefragt: Bleibt am Sonntag das Icedome leer oder kommt es vor dann sicher wieder mehr als 2000 Zuschauern zu einem Show-Down? Die Mighty Dogs können am Freitag mit Sieg zwei in Weiden alles klar machen. Möglich ist das, denn mit Alex Funk und Jens Feuerfeil dürfen zwei bei Sieg eins gesperrte Akteure bei den Blue Devils wieder ran. Also sind die Schweinfurter noch stärker als beim 3:1?

„Man müsste das meinen. Aber in einem Finale entscheiden Kleinigkeiten, da kommt es auch auf die Tagesform an“, weiß Alex Funk, der zusammen mit Feuerfeil und Mark Dunlop von der Ersatzbank aus den Sonntags-Sieg sah. „Das war schon ein blöden Gefühl“, sagt er und ist natürlich heiß darauf, am kommenden Wochenende seinen Beitrag zu leisten zum nächsten Titel nach 2009. Damals wurde unter der Saison sein Vertrag in Leipzig nicht verlängert, holte Spielertrainer Sergej Waßmiller Funk nach Schweinfurt. Mit sieben Scorerpunkten in elf Partien hatte der 1,70 Meter große Stürmer seinen Anteil am Titel, traf im ersten Play-off-Finale in Peißenberg gar doppelt. „Ich habe meinen Beitrag zum Erfolg geleistet und mich schnell als Teil der Mannschaft gefühlt“, sagt er heute.

Mittlerweile ist der in Kirgistan geborene Funk aus dem Team der Mighty Dogs gar nicht mehr wegzudenken. Zusammen mit Igor Filobok und Mikhail Nemirovsky bildet er den osteuropäisch angehauchten ersten Angriff. Dieses Trio könnte auch in der Oberliga gemeinsam auflaufen. Dann, wenn es vermutlich gegen den EHC Freiburg geht, designierter Aufsteiger aus Baden-Württemberg. „Diese Spiele wären dann schon etwas Besionders und cool“, strahlt Funk. Immerhin erlernte er im Breisgau das Eishockeyspielen und lebt seine Familie noch in Freiburg. „In Schweinfurt aber gefällt es mir gut, hier habe ich meinen Freundeskreis“, verneint er gleich Gedanken daran, vielleicht an die alte Wirkungsstätte zurück zu wollen, von wo er einst nach Bremerhaven ging, um dann über Leipzig in Unterfranken zu landen. Viel südwestlicher, nördlicher und östlicher wäre es kaum noch gegangen….

Zentral in Schweinfurt will Alex Funk zumindest nächste Saison noch bleiben, vielleicht aber auch noch viel länger Der 25-Jährige macht momentan am Bayernkolleg sein Abitur nach, 2013 möchte er es in der Tasche haben. Um dann zu studieren, womöglich Logistik, was in Schwienfurt an der FH möglich wäre. „Kann passieren“, sagt Funk, der mit Teamkollege Martin Dürr zusammen wohnt und der am Wochenende gerne feiern würde. Wie auch Jens Feuerfeil. Der Hesse aus Lauterbach wird zudem am Freitag 22 Jahre alt. „Mit einem Sieg wäre das natürlich noch schöner. Vielleicht bringt der Geburtstag ja ein Quäntchen Glück mehr“, hofft er.

Feuerfeil, dessen älterer Bruder Horst bis vor kurzer Zeit noch für Bad Kissingen spielte, aus beruflichen Gründen jedoch kürzer treten musste, nimmt ein bisschen mehr Stress in Kauf. Er lebt noch bei Lauterbach, lernt in der Firma bei seinem Vater den Beruf des Dachdeckers. Gerüstbau, Zimmerei, Malergeschäft – das alles gehört zu den Feuerfeils, die eine absolut eishockeyverrückte Familie sind. Ab 2003 spielte Jens für die Kasseler Jugend und wechselte dann 2005 in die DNL nach Rosenheim, wo er bis 2009 blieb und in seiner letzten Saison immerhin ein Tor schoss und acht Vorlagen gab für die Starbulls damals noch in der Oberliga.

Warum Rosenheim? „Wegen der Nachwuchs-Nationalmannschaft wurde mir geraten, in der DNL zu spielen“, erzählt er heute. Um die 50 Partien absolvierte er für die Auswahl bis zur U 19, trotzdem aber zog es ihn aus dem fernen Rosenheim 2009 wieder weg. „Schweinfurt ist nah dran an Lauterbach, also habe ich angefragt“, berichtet Feuerfeil. In seinem ersten Jahr kam er verletzungsbedingt nur auf 20 Partien, schoss dabei fünf Tore, zog sich aber gleich zwei Mal einen Innenbandriss zu. 23 Tore letzte Saison folgten und heuer läuft es für das Talent an der Seite von Marcel Juhasz und Teemo Koskinen so richtig gut. „Am Sonntag zuschauen zu müssen, das war natürlich nicht so gut. Trotzdem haben wir von der Bank aus das Team unterstützt“, sagt Feuerfeil.

Wohl noch eineinhalb Jahre dauert sein Stress mit der Ausbildung auf dem Dach und den knapp über 100 Kilometern von Lauterbach einfach nach Schwienfurt und dann wieder zurück. Doch danach will Jens Feuerfeil zügig auch noch seinen Meister machen, parallel weiterhin Eishockey spielen. m liebsten natürlich in Schweinfurt, wie er versichert. Die Mehrfach-Belastung macht er ja nun schon seit drei Jahren mit und die zusätzlichen 180 Kilometer am Freitag nach Weiden sind da dann auch kein Problem mehr. „Wenn wir einen guten Tag haben“, glaubt Feuerfeil, „dann haut das hin. Dann müssten wir am Freitag die Meisterschaft schaffen.“

Dann käme am Sonntag zu keinem Spiel mehr und dann müssten die Fans, die noch Interesse haben einem einem der Aufstiegs T-Shirts der Mighty Dogs ihre Nachfrage mit gewünschter Größe per Mail an  info@mightydogs.de richten. Wer gleich bestellt, könnte am Sonntag vielleicht schon sein Shirt abholen – wenn denn gespielt wird….

Eishockey-Bayernliga, Play-off-Finale, Match 2:
EV Weiden Blue Devils – ERV Schweinfurt Mighty Dogs (Freitag, 20 Uhr)
Optional: ERV Schweinfurt Mighty Dogs – EV Weiden Blue Devils (Sonntag, 18.30 Uhr, Icedome)




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