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Die Frühjahrssonne erwärmt auch den lokalen Arbeitsmarkt der Region Schweinfurt / Main-Rhön

Schweinfurt / Main-Rhön – Nachdem der überraschend heftige Wintereinbruch im Februar zunächst eine rasche Erholung auf dem Arbeitsmarkt in der Region Main / Rhön verhindert hatte, brachte der erste Frühjahrsmonat auch den erwarteten Rückgang der Arbeitslosenzahl. Im März waren 9.160 Menschen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote lag bei 3,8 Prozent. Im Februar waren bei einer Quote von 4,1 Prozent noch 519 Arbeitslose mehr gezählt worden. Im Monatsvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 5,4 Prozent. Vor einem Jahr waren bei einer Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent 579 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.

„Der erfreuliche Rückgang auch im Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass die positive Entwicklung nicht nur vom Ende der Wintersaison, sondern auch von einer nach wie vor stabilen Konjunktur getragen wird,“ kommentiert der Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt, Thomas Stelzer, die aktuellen Zahlen. „Der deutlich günstigere Saldo bei den Zu- und Abgängen gegenüber dem Februar ist dagegen ein im März üblicher saisonaler Effekt,“ so Stelzer weiter. Im März konnten 1.300 Arbeitslose wieder eine Arbeit aufnehmen, 768 mehr als im Februar. Nach einer Erwerbstätigkeit mussten sich 1.059 Arbeitnehmer erstmals oder erneut arbeitslos melden, 187 weniger als im Vormonat.

Bereits im Februar erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter in Erwartung des Frühjahrsaufschwungs 928 neue Arbeitsangebote und damit deutlich mehr als in den Monaten davor. Auch wenn die Zahl der neuen Stellenangebote im März um rund 100 geringer war, kletterte der Bestand an offenen Stellen weiter auf Rekordhöhe. Aktuell sind in der gesamten Region 2.264 offene Stellen gemeldet, mehr als in jedem Monat des Aufschwungjahres 2011 und in den Jahren davor. 2.060 (91 Prozent) dieser Stellenangebote sind sozialvericherungspflichtig, 1.885 (83 Prozent) unbefristet und 1.957 (86 Prozent) wären sofort zu besetzen – wenn es ausreichend geeignete Bewerberinnen und Bewerber gäbe.

So erfreulich diese hohe Nachfrage für die Arbeitnehmer ist, aus Sicht der Betriebe wird die Situation zunehmend problematischer. „Zwar erkennen immer mehr Arbeitgeber, dass sie bei den Erwartungen an ihre künftigen Mitarbeiter Abstriche machen müssen, denn die Besten sind in der Regel bereits beschäftigt,“ bescheinigt der Leiter der Arbeitsagentur zumindest einem Teil der Arbeitgeber zunehmende Flexibilität. „In vielen Bereichen hilft aber auch dies nicht mehr weiter, da es einfach so gut wie keine Fachkräfte mehr auf dem Markt gibt.“

Dabei gab es branchenspezifisch auch im Berichtsmonat kaum Veränderungen. Die größten Schwierigkeiten haben nach wie vor die Arbeitgeber im Gesundheits- und Pflegebereich, hier kommt zur Frage der fachlichen Eignung noch die Problematik der ungünstigen Arbeitszeiten mit Schicht- und Wochenenddiensten. Auch der mit der Saison steigende Bedarf im Hotel- und Gaststättengwerbe ist aus diesem Grund nur sehr schwer zu befriedigen. Unverändert hoch ist auch der Bedarf im Handwerk und in der Produktion. Relativ mehr Auswahl haben die Betriebe immer noch bei den Büroberufen, sofern keine speziellen Qualifikationen benötigt werden, im Handel sowie meist bei ungelernten Kräften. Dringend gesucht werden dagegen beispielsweise auch Kraftfahrer oder Fachkräfte im Baubereich.

Nicht nur Menschen, welche entsprechend der gesetzlichen Definition arbeitslos sind, suchen eine Beschäftigung. Dem weiter gefassten Begriff der „Unterbeschäftigung“ werden auch Menschen zugeordnet, die keiner regulären Beschäftigung nachgehen, weil sie beispielsweise arbeitsunfähig erkrankt sind, eine Fortbildung absolvieren oder in einer Arbeitsgelegenheit („Ein-Euro-Job“) beschäftigt sind. Dadurch wird über die Zahl der Arbeitslosen hinaus abgebildet, wie viele Menschen tatsächlich noch auf der Suche nach einem regulären Arbeitsplatz sind, auch wenn sie nicht direkt von der Arbeitslosenstatistik erfasst werden. Damit trägt die Agentur für Arbeit zu einer größeren Transparenz bei der Betrachtung des Arbeitsmarktes bei. Eine Steigerung der Zahl dieser Fälle würde die Zahl der offiziell arbeitslosen Menschen senken, ohne dass deren Suche nach einer regulären Beschäftigung tatsächlich beendet wäre. Die Zahl der bei der Unterbeschäftigung erfassten Menschen änderte sich aber seit Monaten nicht wesentlich. Im März waren es genau 4.632, im Februar 4.564. Die Veränderungen bei den Arbeitslosenzahlen bilden somit weitgehend einen echten Rückgang der Arbeitslosigkeit ab.

Traditionell wirft die Agentur für Arbeit im Berichtsmonat März erstmals einen Blick auf den Ausbildungsstellenmarkt. Auch hier verändert sich das Verhältnis zwischen  Angebot und Nachfrage immer mehr zu Gunsten der Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle. Angelehnt an den üblichen Ausbildungsbeginn beginnt für die Berufsberater das so genannte Beratungsjahr jeweils im Oktober und läuft bis zum folgenden September. Seit Oktober wandten sich 3.255 Jugendliche bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Dies war gegenüber dem Vorjahr ein moderater Rückgang um 41 junge Menschen. Auf der anderen Seite wurden der Arbeitsagentur im gleichen Zeitraum 2.959 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 206 oder 7,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Dies muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die tatsächliche Zahl der Ausbildungsstellen in diesem Verhältnis angestiegen ist,“ erklärt der Leiter der Agentur für Arbeit, „zu dieser Erhöhung trug vermutlich auch die Tatsache bei, dass mehr Betriebe ihre Ausbildungsstellen bei uns melden, da auch auf dem Ausbildungsstellenmarkt der Wettbewerb um die besten Köpfe härter wird“.

„Dafür spricht auch“, so Stelzer weiter, “dass die Firmen offenbar zunehmend versuchen, gute Bewerberinnen und Bewerber durch frühere Zusagen an sich zu binden.“ Die Zahl der jetzt noch unversorgten Jugendlichen liegt mit 1.600 um 301 oder fast 16 Prozent neidriger als vor Jahresfrist, die 1.693 unbesetzten Berufsausbildungsstellen übertreffen den Stand vom Vorjahr um 104, rund sechs Prozent. Damit gibt es erstmals etwas mehr offene Stellen als unversorgte Jugendliche. Rein rechnerisch stehen 100 jungen Menschen ohne Ausbildungsstelle 106 offene Stellen zur Verfügung. Im letzten Jahr waren es 84, vor zwei Jahren lediglich 67 Stellen.




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