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Die Biomüllvergärungsanlage des Landkreises hat schon zehn Million Kilowattstunden Strom erzeugt – neues Sozialgebäude

Landkreis Schweinfurt – Diese Tage hat Unterfrankens erste Biomüllvergärungsanlage die zehnmillionste Kilowattstunde Strom ins Netz eingespeist: Die Anlage des Landkreises Schweinfurt deckt damit seit vier Jahren „den Strombedarf von etwa eintausend Privathaushalten“, sagte Landrat Harald Leitherer im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle.

Vor 23 Jahren hatte der Landkreis Schweinfurt als erster Landkreis in Bayern die Biotonne eingeführt und aus dem Biomüll der Haushalte gütegesicherten Kompost hergestellt. Im April 2008 hat der Landkreis Schweinfurt dann Unterfrankens erste Biomüllvergärungsanlage offiziell eingeweiht.

Die Anlage auf dem Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle erzeugt Strom, gleichzeitig wird auch die Abwärme genutzt, u.a.  zur Beheizung des Sozialgebäudes, des benachbarten Anwesens, des Wertstoffhofes, der Werkstatt und als Prozesswärme bei der Sickerwasserreinigung. Positiver Nebeneffekt dabei ist, dass so die Kapazität der Sickerwasserreinigungsanlage gesteigert werden konnte, was die Mitbehandlung von Sickerwasser anderer Kommunen ermöglicht.

Derzeit plant die Abfallwirtschaft des Landkreises Schweinfurt die Optimierung der Vergärungsanlage. Dadurch soll die Anlage künftig bis zu 1500 Haushalte mit Strom versorgen.

Landrat Leitherer sprach von einer „Erfolgsgeschichte“, denn mit der Errichtung der Biomüllvergärungsanlage „haben wir im Landkreis Schweinfurt unsere bereits bestehenden Aktivitäten in Bereich des Klimaschutzes, wie die Verstromung des Deponiegases und die Sonnenenergienutzung durch die Freifeldphotovoltaikanlage auf der Alten Deponie Bergrheinfeld, fortgeführt.“

Die alternative Energieerzeugung hat am Abfallwirtschaftszentrum Tradition. Bereits 1989 wurde das Deponiegas verstromt. „Bis zum heutigen Tag konnten so allein aus dem Deponiegas über 50 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden, was einem Energiegehalt von fünf Millionen Litern Heizöl entspricht“, sagte Leitherer.

Selbst aus dem normalen Hausmüll und Sperrmüll wird nutzbare Energie gewonnen: Der Abfall der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Schweinfurt ersetzt im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt zirka 2.750 Tonnen Kohle pro Jahr.

Seit einigen Jahren erfasst der Landkreis auch das Sperrmüllholz getrennt und führt es einer energetischen Verwertung zu: In der Spanplattenherstellung werden durch das Sperrmüllholz etwa 819.000 Liter Heizöl ersetzt.  Auch das gesiebte Häckselmaterial von gemeindlichen Häckselplätzen wird in Biomasseheizkraftwerken verwertet – jährlich über 3000 Kubikmeter. Das Häckselmaterial dient als Energieträger für die Erzeugung von Strom und Nachwärme.

Der Landkreis Schweinfurt hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich sein Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle erweitert, unter anderem mit der Errichtung der Biomüllvergärungsanlage. Derzeit baut der Landkreis Schweinfurt im Eingangsbereich des Abfallwirtschaftszentrums den Wertstoffhof neu.

Dagegen ist eine Baumaßnahem abgeschlossen: Landrat Harald Leitherer, Mitglieder des Umweltausschusses und Mitarbeiter der Abfallwirtschaft haben das neue Sozialgebäude am Abfallwirtschaftszentrum offiziell in Betrieb genommen. In dem neuen Sozialgebäude sind u.a. Büro, Sozialräume, Besprechungsraum, Kundentoiletten und Gefahrstofflager untergebracht. Das eingeschossige Gebäude ist 12,2 mal 8,2 Meter groß und fünfeinhalb Meter hoch..

Die Kosten für das Gebäude liegen bei 115.000 Euro – die Kosten für den Ausbau des Wertstoffhofes sind mit zirka 1,3 Millionen angesetzt.

Durch die Maßnahmen am Abfallwirtschaftszentrum wird vor allem die Zufahrtsituation entschärft und die Sicherheit verbessert. Einher geht damit natürlich eine deutliche Serviceverbesserung für die Bürgerinnen und Bürger



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