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Der „Grabfelder“ als neues Regionalgeld: Das ergänzende Zahlungsmittel soll dem Euro Konkurrenz machen und die regionale Wirtschaft stärken

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Bad Königshofern / Grabfeld – Mitte Juniist es so weit: In einem feierlichen Akt wird das Regionalgeld „Grabfelder“ zum ersten Mal ausgegeben und kommt, als Ergänzung zum Euro, als regionales Zahlungsmittel in den Umlauf. Der Verein Grabfelder e.V. hat hierzu ganze Arbeit geleistet: Wenn am 18.06. die ersten Euro- in Grabfelder-Scheine umgetauscht werden, können die Bürger bei über 40 Geschäftspartnern mit Grabfeldern einkaufen.

Auf seinem Weg hat der Grabfelder e.V. unter anderem Unterstützung erhalten von der Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld, der Kommunalen Allianz Fränkischer Grabfeldgau und dem Landkreis Rhön-Grabfeld: Man freut sich, dass mit dem Grabfelder die Verbraucher auf die vielfältigen kleinen und mittleren Unternehmen aufmerksam gemacht, die regionalen Wirtschaftskreisläufe unterstützt werden und die Wertschöpfung somit in der Region verbleibt.

Der Grabfelder ist ein Regionalgeld für den Grabfeldgau. Viele Menschen, die das erste Mal von Regionalgeld hören, werden sich fragen, was das soll. Warum Regionalgeld? Wir haben doch den Euro, und damit kommen wir bisher doch ganz gut zurecht. Ist das wirklich so? Warum schließen dann immer mehr kleine Geschäfte? Warum gehen kleine und mittlere Unternehmen in Konkurs? Warum wandern große Firmen wie Siemens nach Tschechien, nach Rumänien, nach China ab? Warum müssen wir immer mehr arbeiten für immer weniger Geld? Weil der Euro immer dorthin wandert, wo das größere Geschäft lockt, dahin, wo billig produziert wird und dadurch viel Gewinn herausspringt. Weil die Milch aus Tschechien, Kroatien, Italien billiger ist, schaffen die Bauern im Grabfeld ihre Kühe ab.

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Weil wir in den Supermärkten Waren kaufen, die nicht bei uns hergestellt werden, verschwindet der Euro langsam aus unserer heimischen Wirtschaft, er wandert aus in die Billiglohnländer. Mit unserem Geld verschwinden aber auch unsere Arbeitsplätze. Das ist ein Kreislauf, der nicht gut ausgeht. Denn je billiger wir einkaufen, desto weniger werden wir selbst auch verdienen. Und da von dem Wenigen, das wir verdienen, noch der größte Teil an die Banken verfüttert wird, bleibt wahrlich nicht mehr viel übrig, von dem wir leben müssen.

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Gleichzeitig wächst die Geldblase am Finanzmarkt (der Reichtum weiß nicht, wohin mit sich), die Umverteilung von unten nach oben über das Zinssystem geht immer schneller. Vermögen und Schulden nehmen gigantische Ausmaße an. Ganze Staaten stehen vor dem Bankrott. Rettungspakete pumpen noch mehr Geld in die Banken, auf die Konten reicher Anleger (da wird Öl ins Feuer gegossen!), die Spekulation mit Staatsschulden und Rohstoffen heizt die Inflation an. Das macht alles teurer, die Preise steigen.

Zu unserem Problem, dass wir immer weniger Geld verdienen, kommt also noch das Problem, das alles teurer wird. Der Euro dient wenigen, die sich auf Kosten der Mehrheit bereichern. Das schadet der Wirtschaft, vor allem der Wirtschaft der kleinen Leute. Mit dem Grabfelder wird eine regionale Währung angeboten, die der Regionalwirtschaft dient und nicht dem Finanzmarkt.

Die Kaufkraft ist also an die Region gebunden. Waren, die nicht hier hergestellt werden, können damit nicht bezahlt werden. So dient der Grabfelder nur der heimischen Wirtschaft und stärkt diese enorm. Es entsteht ein eigener kleiner Kreislauf: Ein Kunde kauft beim Bäcker Brot mit Grabfelder. Der Bäcker kauft sein Mehl bei der Mühle im Nachbardorf. Diese kauft ihr Getreide bei einem Bauern im Grabfeld. Der Bauer kauft sein Brot beim Bäcker, der den Grabfelder akzeptiert. Der Kreislauf ist geschlossen.

Der Verbraucher tauscht in einer „Ausgabestelle“ Euro in Grabfelder. Dabei erhält er einen gestaffelten Bonus. Anfang des Jahres ist der Bonus am höchsten. Da erhält er für 100,-€ 104,-Grabfelder. Der Bonus sinkt pro Quartal um 1 Prozentpunkt ab. Aber selbst im Dezember hat der Kunde noch 1% Bonus gegenüber dem Euro. Der Kunde hat also stets einen finanziellen Vorteil und wird gerne seine Euro in Grabfelder eintauschen, da er mehr für sein Geld bekommt. Denn der Preisindex ist 1:1 (1 Euro= 1 Grabfelder). Die vom Verbraucher hinterlegten Euro dienen zur Deckung des Regionalgeldsystems und werden bei einer Bank hinterlegt.

„Geschäftspartner“ sind die Teilnehmer am Grabfelder-System, also jene Geschäfte, die sich am Regionalgeld beteiligen. Der Kunde kann sie über das „Teilnehmerverzeichnis“, eine Werbebroschüre für alle Teilnehmer, ausfindig machen. Außerdem werden alle beteiligten Geschäfte gekennzeichnet (Werbetafel am Geschäft). Geschäftspartner haben erfahrungsgemäß einen Umsatzzuwachs von etwa 20%. Der Grabfelder ist immer ein Jahr gültig. Restbestände können im 1.Quartal gegen neues Geld umgetauscht werden zu einer Umtauschgebühr von 4%. Gleichzeitig kann der Grabfelder jederzeit in Euro zurückgetauscht werden mit einer Rücktauschgebühr von 6%. Aus den Gebühren werden die Kosten für Druck und Werbung finanziert, Überschüsse fließen in gemeinnützige, soziale, kulturelle und ökologische Projekte und Vereine. Wer die Rücktauschgebühren sparen will, sollte also den Grabfelder lieber ausgeben. Dieser „Hebel“ setzt eine Dynamik in Gang, dass der Grabfelder fließt, also stets weitergegeben wird (ca.3-4x schneller als der Euro). Dadurch wird die regionale Wirtschaft gefördert, Produkte und Dienstleistungen innerhalb der Region ausgetauscht, Transportwege verkürzt (ökologischer Ansatz) und eine „Gemeinwohlwirtschaft“ erzeugt (Kooperation statt Konkurrenz). Denn gemeinsam geht`s besser!

Mehr unter www.der-grabfelder.de

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