Auszeichnung für ökologisch nachhaltig bauende Hausbesitzer: Die vierte „Grüne Hausnummer“ geht an die Eheleute Schmitt
Schweinfurt – Die „Grüne Hausnummer“ gab´s bislang so oft noch nicht. Genau genommen nun erst zum vierten Mal wurde eine solche verliehen. Im Trausaal des Schweinfurter Rathauses, was insofern passte, als dass sich das Ehepaar Schmitt, Gerda und Hermann aus der Würzburger Straße 13 (Stadtteil Oberndorf) etwas trauten. Nämlich ihr 1925 erbautes und nach dem Weltkrieg nochmals neu errichtetes Wohnhaus derart zu sanieren, dass es nun nachhaltig ökologische Gesichtspunkte erfüllt.
Der Arbeitskreis Ökologisches Bauen der Lokalen Agenda 21 zeichnet solche Bemühungen privater Hausbesitzer aus. Laut einer mittlerweile überholten Checkliste hatten die Schmitts 100 Punkte zu erreichen, was sie mit 105 gar toppten. Bei einem Ortstermin überzeugte sich ein Gremium davon, dass das Ehepaar unter anderem bei ihrer Dachaufstockung heimisches Holz verwendeten, mittels sonnenkollektor die Heizung unterstützen und das Wasser wärmen, einen neuen Gas-Brennwertkessel einbauten oder im ökologischen Gartenbereich Wildkräuter anbauen.
Als Preis gab´s neben der solarbeleuchteten grünen Hausnumer eine Urkunde und von den Stadtwerken Schweinfurt zusätzlich für Gerda Schmitt ein Bus-Topticket F plus. Damit kann sie nun beim Busfahren auch noch ein Fahrrad mit an Bord nehmen. Mittlerweile wurden übrigens die Bewertungskriterien für eine „Grüne Hausnummer“ geändert und den aktuellen Vorgaben im Bauwesen angepasst. 75 Punkte reichen jetzt aus und werden vergeben in den fünf Bereichen Naturkapital (beispielsweise Fassadenbegrünung, Gemüsegarten, Regenwassernutzung, Nisthilfen), Baustoffe (Recyclingmaterial, heimische Hölzer, nachwachsende Rohstoffe), Energie und Haustechnik (Energiehaus, Photovoltaikanlage, kontrollierte Be- und Entlüftung), Nachhaltigkeit (Barrierefreiheit, Bauen im Bestand) und Ökonomie (Handwerker aus der Region, Materiale mit zertifizierten Umweltzeichen).
Die neu aufgelegte Broschüre mit allen Informationen können sich Interessierte im Bürgerservice der Stadtverwaltung abholen, im Bauverwaltungsamt, in der Geschäftsstelle der Lokalen Agenda 21 sowie im Kunden-Informations-Service (KIC) der Stadtwerke Schweinfurt in der Bodelschwingstraße.
Auf dem Bild von links: die Architekten Anja Baumann und Andreas Unser (beide Mitglieder der Lokalen Agenda AG ökologisches Bauen), Thomas Stepputat (Geschäftsführer der Stadtwerke Schweinfurt), Gerda und Hermann Schmitt, Oberbürgermeister Sebastian Remelé.
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