
Michelau – Der Naturpark Steigerwald ist in vielen Belangen bereits eine Musterregion für Nachhaltigkeit. Das wurde auch von ca. 30 Steigerwaldbürgermeistern so erkannt, die sich aktuell zusammenschließen, um die „Marke“ „Nachhaltigkeitsregion Steigerwald 23“ zu kreieren. Die Region des nördlichen Naturparks Steigerwald leidet, wie viele anderen ländlichen Bereiche, unter dem arbeitsplatzbedingten Wegzug der jungen Leute. Aber auch eine beabsichtigte Rückkehr von Älteren ist oft mit Schwierigkeiten verbunden. Die Wohnstruktur in der Dörfern des Steigerwalds kann deshalb noch nicht als nachhaltig bezeichnet werden.
Um nachhaltiges Wohnen auch für Ältere zu ermöglichen, braucht es vor allem Lebens- und Wohnraumkonzepte, die es älteren Mitbürger/innen erlauben, ressourcenschonend und naturnah zu wohnen. Das soll der geplante Wohnpark 55+ in Michelau im Steigerwald bieten.Es gibt sehr viele Menschen, die ihr Arbeitsleben in städtischen Regionen verbracht haben und sich für ihren Ruhestand eine ruhige, naturnahe Umgebung wünschen. In den Städten herrscht Wohnraummangel, unter dem vor allem junge Menschen leiden, die studieren oder
am Anfang ihres Berufslebens stehen. Es ist deshalb auch gesellschaftlich sinnvoll, dass Ruheständler in solchen städtischen Bereichen Wohnraum für Menschen frei machen, die berufsmäßig darauf angewiesen sind.
Das Leben in den Städten ist für viele auf Dauer nicht nur zu teuer, sondern auch zu laut, hektisch, eng und insgesamt zu störungsreich. Das Wohnen auf dem Lande kommt auch in sozialen Belangen den Vorstellungen von Ruheständlern entgegen. Ein überschaubares Umfeld schafft Geborgenheit; kurze Wege zu den Entscheidungsträgern in der Gemeinde garantieren beste Interessenvertretung; hervorragende Integrationsmöglichkeiten in Vereinen und nachbarschaftliche Beziehungen bis hin zur selbstverständlichen Nachbarschaftshilfe, sind Attribute, die man zu Recht eher dem dörflichen Milieu zuordnet.
Der Ortsteil Sudrach (200 Einwohner, Foto) von Michelau im Steigerwald ist eine Siedlung, die in den 70er Jahren errichtet wurde. Die Häuser dort werden zunehmend von Ruheständlern erworben, die die natürliche Umgebung sehr zu schätzen wissen. Die bisherige Siedlung Sudrach wurde absolut nicht seniorengerecht ausgelegt. Die steilen engen Straßen und Grundstücke bereiten mitunter schon Umstände. Trotzdem überwiegen die Vorteile – wer sich in Sudrach umhört, wird erfahren, dass gerade auch ältere Einwohner die erholsame Wohnumgebung nicht verlassen möchten.
Da es Orte wie Sudrach selten gibt, stellt sich die Suche nach altersgerechtem Wohnraum im ländlichen Bereich eher als schwieriges Unterfangen dar. In den Dörfern stehen altersgerecht ausgebaute und aktuellen Energievorschriften entsprechende Häuser so gut wie nicht zur Verfügung. Die Folge ist, dass Senioren die geeigneten Wohnraum suchen, in städtischen Bereichen bleiben.
Die oft geäußerte Meinung, für die Städte spräche auch die Nähe von Geschäften, Ärzten und Behörden, entpuppt sich bei näherer Analyse als nicht sehr stichhaltig. Selbst in Kleinstädten nutzt man zum Einkaufen, Arztbesuchen oder anderen Besorgungsgängen regelmäßig das Auto. Wenn die körperliche Konstitution so weit nachlassen sollte, dass keine größeren Anstrengungen mehr geleistet werden können, ist man auch dort auf das Auto angewiesen. Und dann unterscheidet sich der Aufwand, ob man 1 km durch die verstopfte, ampelbestückte Stadt oder 5 km über eine komfortable Landstraße zum nächsten Einkaufsmarkt fährt effektiv nicht. Außerdem können auch in kleinen Dörfern Fahr- und Besorgungsdienste angeboten werden.
Laut Michelaus Bürgermeister Siegfried Ständecke hat die Gemeinde im Steigerwald zusammen mit einem Bauträger ein ländliches Wohnkonzept für Senioren entwickelt, welches die Wünsche nach einer möglichst störungsfreien Wohnumgebung, nach einem ökologischen, altersgerechten und komfortablen Wohnraum und nach einem sozialem Umfeld, das auf nachbarschaftliche Hilfe basiert und Geborgenheit verschafft, vereint. Die ersten Bekanntgaben dieses Vorhabens im kleinen Kreis habe große Begeisterung hervorgerufen. Geplant sind zunächst 24 behindertengerechte, 77 bis 109 qm große Bungalows mit Fußbodenheizung und Blockkraftwerk. Die Schwienfurter rome,tec GmbH plant einen solcchen Wohnpark 55+ auch für die Gemeinde Schwanfeld.
Mehr unter www.wp55plus.de
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