
Landkreis Schweinfurt – Die Regionalentwicklung im Schweinfurter Land startet weiter durch: In der der jüngsten Lenkungsausschusssitzung der Leader-Aktionsgruppe Schweinfurter Land e.V. (LAG) stand weitgehend der Passionsspielort Sömmersdorf im Mittelpunkt: Das Gremium hat das Leader-Projekt „Ort(e) der Passion: Passionsgalerie mit Filmausstellung und Passionswegen“ einstimmig beschlossen. Daneben wurden auch die Ergebnisse der Vor- und Machbarkeitsstudie zur Freilichtbühne Sömmersdorf vorgestellt.
Einstimmig wurde das Projekt „Orte der Passion“ beschlossen. Euerbachs Bürgermeister Arthur Arnold informierte über die Dauerausstellung, die im sanierten Nebengebäude der alten Schule in Sömmersdorf eingerichtet wird. Auf den spirituellen Passionswegen werden zusätzlich die Möglichkeiten zur Reflexion und Besinnung bei „InnehaltePunkten“ und „AndachtsOrten“ angeboten. Die Andachtsorte bieten auch ausreichend Platz für größere Gruppen.
Die Dauerausstellung und die spirituellen Wege sollen bis Mitte nächsten Jahres realisiert sein: 2013 finden wieder die Sömmersdorfer Passionsspiele statt. Die Gesamtkosten liegen bei 172.000 Euro. An Leader-Mitteln werden 72.000 Euro erwartet. Die Gemeinde Euerbach steuert 53.000 Euro bei, bei der Unterfränkischen Kulturstiftung sind 35.000 Euro beantragt, daneben werden 7.000 Euro von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen und 5.000 Euro von der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Schweinfurt erwartet.
Der Lenkungsausschuss unter dem Vorsitz von Landrat Harald Leitherer beschäftigte sich auch mit der Vor- und Machbarkeitsstudie zur Freilichtbühne Sömmersdorf. Diese zeigt auf, wie die Einrichtung baulich und kulturell-konzeptionell für die nächsten 25 bis 30 Jahre ertüchtigt werden kann.
Die Ergebnisse der Studie stellte Architekt Roland Breunig, Geschäftsführer der archicult GmbH (Zell a. Main), vor: Auch wenn die Freilicht- und Passionsspielbühne jahrzehntelang zwar immer wieder umgebaut wurde, so hat sich doch ein Investitionsstau gebildet, sagte Breunig. Daneben bestehen in der Münsterhalle energetische Probleme.
Künftig sind jedes Jahr maximal 18 bis 20 Veranstaltungen geplant, bestehend aus Eigenproduktionen und Gastspielen. Im Hinblick auf die 2013 stattfindenden Passionsspiele ist der komplette Umbau des Bühnenhauses geplant, dessen Umsetzung im Rahmen eines Leader-Projektes bereits vorbereitet wird.
Nach den Passionsspielen soll dann ab 2014 ein weiterer Bauabschnitt angegangen werden: Eine neue Dachkonstruktion soll Zuschauerbereich, Bühne und den Aufenthaltsbereich vor der Münsterhalle umfassen. Um die Leichtigkeit der jetzigen Waldbühne zu erhalten, ist eine einzigartige „Blätterdach“-Holzkonstruktion vorgesehen. In den Folgejahren ist dann auch der Umbau der Münsterhalle eingeplant.
Die Gesamtinvestition liegt bei etwa 4,5 Millionen Euro. Bereits die erste Maßnahme, das Bühnenhaus, beläuft sich auf zirka eine Million Euro. Für diesen ersten Bauabschnitt werden auch Mittel aus dem Kulturfonds Bayern beantragt.
Die Regionalmanager des Schweinfurter Lands betonten, dass im Rahmen der Studie in ganz Deutschland Passionsspielorte angeschaut wurden: Dabei hat sich gezeigt, dass Sömmersdorf in der Wahrnehmung deutschlandweit nach Oberammergau auf Platz zwei rangiert. Auch wurde festgestellt, dass es bei manch anderen Freilichtbühnen eine gewisse Beliebigkeit in der Programmgestaltung gibt. Damit das in Sömmersdorf nicht geschieht, wird sich das gemeinsam erarbeitete Leitbild – die Vermittlung christlicher und menschlicher Werte – auch künftig im Programm widerspiegeln.
Ebenfalls einstimmig wurde das Projekt „Kultur-Konzept Schweinfurter Land“ beschlossen. Regionalmanager Frey informierte, dass zunächst eine Studie zur Kulturarbeit und Kulturentwicklung im Schweinfurter Land erarbeitet wird, die einen modularen Aufbau beinhaltet, so dass die Maßnahmen sukzessive umgesetzt werden können. Die Kosten liegen bei 37.500 Euro bei einer beantragten Leaderförderung von 15.725 Euro. Auf den Landkreis Schweinfurt entfallen als Maßnahmenträger 21.700 Euro.
Außerdem haben die Bürgermeister der Gemeinden Sennfeld und Schwebheim, Emil Heinemann und Hans Fischer, über den aktuellen Sachstand des Projektes „Kräuter, Kraut und Rüben“ informiert. Durch das Projekt wird in den Gemeinden Sennfeld, Schwebheim und Gochsheim der Kräuter- und Gemüseanbau aufgewertet. Die Kosten sind mit 353.800 Euro angesetzt. Bestandteile dieses Leader-Projektes sind Lehrpfade, Informationspavillons, Schaubeete und Öffentlichkeitsarbeit. Da die beteiligten Gemeinden unterschiedliche Projektbestandteile umsetzen, sollen die Kosten entsprechend anteilig aufgeteilt werden.
Der Leadermanager für Unterfranken, Wolfgang Fuchs, stellte heraus, dass es sich bei dem Vorhaben um ein typisches Leaderprojekt handle, das zunächst klein angefangen und nun – nach der Einbindung der lokalen und regionalen Akteure – an Bedeutung gewonnen habe. Der Gedanke, lokale Akteure in die Regionalentwicklung einzubinden, funktioniere im Landkreis Schweinfurt hervorragend.
Über ein Projekt, an dem derzeit gearbeitet wird, informierte der Wirtschaftsförderer des Landkreises Schweinfurt, Walter Roth: Bei der Umsetzung des wandertouristischen Vorkonzeptes wird derzeit das Wege- und Beschilderungskonzept geplant. Dabei ist vorgesehen, dass die Kosten für die Beschilderung an den Knotenpunkten der Landkreis Schweinfurt trägt, ebenso wie die Kosten für neue, zusätzlich notwendige Zwischenwegweisungen.
Powered by 2fly4 Entertainment
Alle Angaben ohne Gewähr!
Fotos sind ggf. beispielhafte Symbolbilder!
Kommentare von Lesern stellen keinesfalls die Meinung der Redaktion dar!