Egenhausens Rote Laterne vor zwei wegweisenden Heimspielen: „Haste Scheiße am Fuß…!“

EGENHAUSEN – „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!“: Diese immer wieder schöne Feststellung musste Günter Veth am frühen Montagabend abermals zitieren. Gemünzt auf seinen FV Egenhausen. Der blickt auf eine sensationelle vergangene Saison zurück. Und kann sich davon nichts mehr kaufen, weil aktuell rein gar nichts geht.

Rückblende: 59 Punkte nach 22 Partien mit gerade mal einer Niederlage und zwei Remis bedeuteten die souveräne Meisterschaft in der Schweinfurter Kreisklasse 1. Zwölf Zähler mehr als der Nachbar SG Schleerieth hatte man auf dem Konto und durfte nach der Aufstiegsfeier mit anschauen, wie die Ligarivalen aus Arnstein gleich im ersten Versuch und eben die Schleeriether im zweiten über die Relegation ebenfalls mit hoch gingen.

Knapp vier Monate ist das nun her. Und seitdem hat sich gefühlt alles verändert. Die Arnsteiner, die Egenhausen letzte Saison in zwei Duellen nur einen Punkt ermöglichten, haben aktuell zwölf Punkte mehr auf dem Konto, die Schleeriether seitdem Derby verhangenen Montag gar deren 23 (!). Die SGS ist Erster, der FVE Letzter in der Kreisliga.

Für Panikattacken ist es freilich noch viel zu früh. Nach elf von immerhin 30 Partien schaut Veths Elf auf einen durchaus aufholbaren Rückstand auf das hintere Mittelfeld und sogar die Plätze, die den Klassenerhalt direkt sichern würden. Doch nach schon sieben Niederlagen und nur einem Sieg finden vier der nächsten fünf Partien nun in Egenhausen statt. Fahr und Unterspiesheim heißen an den kommenden beiden Sonntagen die Gegnern. Der 15. und der Zwölfte kommen. Was das bedeutet ist klar…

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„Samstag führen wir mit 2:0 und haben das 3:0 auf dem Schlappen…“, hadert Trainer Veth nicht nur mit dem 0:1 in Schleerieth (siehe eigenen Bericht vom Dienstag auf FuSWball.de), sondern vor allem mit dem 3:4 genau 48 Stunden zuvor zuhause gegen Arnstein. Der Gegner drehte das Match komplett, mit Timo Breitenbach sah der Keeper wegen Meckerns die Rote Karte. Schiedsrichter Faruk Özdemir soll den Schlussmann mehrfach wegen Meckerns ermahnt haben, wonach Breitenbach wohl den Vogel zeigte. angeblich in Richtung eines anderen Spielers, nicht dem Unparteiischen.

Doch der schickte ihn vom Feld, weshalb in Schleerieth der bereits vierte Torwart diese Saison im Kasten stand. Mit Christian Walter war´s ein (fehlerfreier) Feldspieler. Fabian Weingart (Zerrung oder Muskelfaserriss) und Luis Segritz (Ellebogen gebrochen), die in den ersten neun Partien sich die Einsätze teilten, fehlen. Genauso wie Feldspieler Martin Weingart, er sich schon in der Vorbereitung verletzte, der es gegen Volkach dann mal probierte, dessen Knieverletzung nun aber sogar ein Kreuzbandriss sein könnte.

Gegen Arnstein fehlte dann auch noch der schon vier Mal erfolgreiche Michael Kraus, Veths Co-Coach auf dem Rasen, der mit seiner Regionalliga-Erfahrung und seinen 34 Lenzen in dieser Liga noch immer den Unterschied ausmachen kann. Von diese Saison schon 26 eingesetzten Spielern standen in Egenhausen 15 zur Verfügung. Ein Punkt wäre auch im Derby drin gewesen. „Aber es läuft absolut gegen uns“, weiß Günter Veth.

Er zählt Partien auf wie das 0:3 in Wipfeld bei der SG Eisenheim, das 1:4 in Waigolshausen oder das 1:5 in Stammheim, wo die Gäste offensichtlich komplett chancenlos waren, „wo wir aber jeweils die Gelegenheiten zur eigenen Führung haben und dann einbrechen. Und fehlt momentan einfach das Selbstvertrauen! In Wipfeld vergibt Tobias Kraus drei Mal frei vor dem Torwart beim Stand von 0:0.“

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„Aber wenn wir die Dinger nicht machen, dann haben wir es uns auch selbst zuzuschreiben“, weiß der erfahrene Trainer. Und gibt neue Ziele aus. Vor der Saison wollte Egenhausen auf alle Fälle drei oder möglichst sogar fünf Mannschaften hinter sich lassen, um nicht direkt wieder abzusteigen und möglichst sogar Relegationsspiele zu vermeiden.

„Aber bei so einer Talfahrt geht´s gerade nicht um den Klassenerhalt, sondern nur darum, mal wieder ein Spiel zu gewinnen!“ Möglichst schon beim nächsten Versuch gegen Fahr, um die frisch leuchtende Rote Laterne gleich wieder weiter zu reichen. In einem anderen Neulingsduell gegen die Freien Turner Schweinfurt 2 zeigte Egenhausen bei einem deutlichen 4:1, dass man durchaus weiß, wie Siege in der Kreisliga gehen. Dazu kommen die Unentschieden gegen Volkach, Türkiyemspor Schweinfurt und bei der DJK Schweinfurt. Alles Partien, die Mut machen. Wie auch das Derby jüngst. Trotz der Scheiße am Fuß…

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