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´Halbzeit´ bei der SG Stadelschwarzach/ Prichsenstadt: „Wir wollen uns entwickeln. Und das dauert ein bisschen!“

STADELSCHWARZACH / PRICHSENSTADT – Mit 22 Punkten nach 17 der 30 Partien ist die SG Stadelschwarzach/ Prichsenstadt als Tabellen-Neunter eine richtige Mittelfeld-Mannschaft. Doch Vorsicht: Der Abstand nach hinten ist geringer als der nach vorne.

Vier Zähler sind es zum unteren Relegaktionsrang, elf zu dem oberen. Also schaut Hassan Rmeithi auch eher nach unten. FuSWball.de unterhielt sich mit dem 37 Jahre alten Spielertrainer, der einst den FC Geesdorf in die Landesliga führte.

Endlich wieder ein normaler Fußballbetrieb nach Corona: Hat sich bei Euch alles nach den zwei Jahren Krise normalisiert?
Hassan Rmeithi: Man musste sich erst mal wieder dran gewöhnen nach der langen Pause. Aber man findet so langsam wieder rein. Die Abläufe sind ja doch immer die gleichen, das ist schon normal im Großen und Ganzen.

Was sind für Euch die spürbaren Auswirkungen der Pandemie? Gibt es vielleicht sogar auch positive Folgen?
Hassan Rmeithi: Die meisten Spieler haben sich eher in der Pflicht gefühlt nach der langen Pause. Der ein oder andere hat gemerkt, dass er an einem fußballfreien Wochenende Zeit verbringen kann mit anderen Geschichten, die auch Spaß machen. Kann sein, dass das Gefühl bei jedem, dabei sein zu müssen, aber wieder zurück kommt.

Mit welcher Schulnote würdet Ihr Eure erste Serie der Saison bewerten und warum?
Hassan Rmeithi: Wir befinden uns in einem Prozess, da ist es nicht so einfach mit einer Note… Wir wollen uns entwickeln. Und das dauert ein bisschen. Ob das gut oder schlecht ist, kann man nach einem halben Jahr noch nicht so beurteilen. Die Jungs haben vor unserer Zeit leider nicht so die Entwicklung genommen, die sie sich gewünscht haben. Wir sehen auf alle Fälle sehr, sehr viele positive Ansätze. Da müssen wir einfach dran bleiben, auch wenn es vom Ergebnis her das ein oder andere Mal sicher noch nicht so gut gelaufen ist. Oft fehlte die Kaltschnäuzigkeit im Offebsivbereich. Aber vom Taktischen her schaut das oft schon ganz gut aus.

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste?
Hassan Rmeithi: Die Pokalspiele gegen Gerolzhofen und Oberschwarzach, da hat man gesehen, wie sich die Mannschaft entwickelt hat. Da waren wir auch recht komplett. Unser Problem waren die vorne oft nicht genutzten Chancen. Dadurch gab´s trotz guter Leistungen manche bittere Niederlage. Wir stehen ein paar Plätze weiter hinten, weil wir manchmal unglücklich Punkte haben liegen lassen. Das schlechteste Spiel war sicherlich unser 2:3 bei der SG Lindach in Kolitzheim mit einem unglücklichen Beginn durch zwei Gegentore durch Standards. Danach sind wir bei schlechten Platzverhältnissen nie mehr so richtig ins Spiel gekommen.

Hassan Rmeithi

 

Stand heute sagst Du: Unser Ziel für Mai/ Juni 2023 lautet wie – und es ist nur dann erreichbar, wenn…
Hassan Rmeithi: Es gibt nur ein Ziel für die Runde, so wie der Verlauf bisher war. Wir wiollen uns weiter entwickeln, dem System den richtigen Schliff geben, damit alles wirklich sitzt. Das größte Problem, das wir haben: Wir haben ja schon Ende der letzten Saison übernommen, da aber ausschließlich gegen den Ball agiert, haben souverän den Klassenerhalt geschafft. Im Sommer haben wir dann viel mit Ballbesitz ausprobiert. Viele andere Mannschaften haben uns dann als Meisterschaftsfavoriten und Aufstiegskandidaten gehandelt. Und haben dann recht defensiv gegen uns gespielt. In der kurzen Zeit konnten die Jungs diese Aufgaben nicht zu 100 Prozent erfüllen. Oft schaut es gut aus in Ballbesitz, was sie gelernt haben. Aber wir brauchen noch Zeit, um richtig zu wachsen.

Nach der ersten Halbserie: Welcher Spieler der Liga fiel Dir besonders auf und warum? Das kann auch gerne jemand aus den eigenen Reihen sein…
Hassan Rmeithi: In der Klasse sind ein paar gute Spieler unterwegs, auch in den eigenen Reihen, die etwas Besonderes drauf haben. David Brown zum Beispiel, der sich überragend entwickelt, der sehr, sehr viel Potenzial hat. Das sieht man dann auch Monat für Monat, was für Schritte er vorwärts macht. Vor allem weil er auf verschiedenen Positionen spielen muss. Auch andere Spieler, die noch ein bisschen jünger sind, machen eine sehr, sehr gute Entwicklung. Und auch Gestandene wie Matthias Grießmann machen einen sehr, sehr guten Job.

An welche Begebenheit der Serie seit Sommer erinnert Ihr Euch sofort wieder? Gab´s ein besonderes Tor, ein außergewöhnliches Ereignis?
Hassan Rmeithi: Das 1:1 gegen Geo im Pokal beispielsweise mit dem gewonnenen Elfmeterschießen. Oder wie wir gegen Oberschwarzach nochmal ran gekommen sind und fast den Ausgleich noch geschafft haben gegen so eine gute Truppe.

Ralf Habl (Bildmitte), hier noch im Reichmannshausener Trikot

 

Welcher Verein der Liga hat die beste Bratwurst und das beste Bier?
Hassan Rmeithi: Ich esse keine Bratwürste.

Welcher Eurer Sponsoren hat für sein Engagement 2022 ein besonderes Lob verdient?
Hassan Rmeithi: Das ist bei uns ein bisschen dünn, so viele gibt es da nicht. Der ein oder andere Trikotsatz, mehr fällt mir da nicht ein.

Wird sich personell in der Winterpause etwas tun?
Hassan Rmeithi: Einen sicheren Neuzugang haben wir aus Altenschönbach. Artur Schmiedel. Bei zwei weiteren sind wir noch in Gesprächen. Da schaut´s gut aus.

Bleibst Du?
Hassan Rmeithi: Wir haben verlängert. Ich und Ralf Habl. Die Aufgabe ist ja keine kurzfristige Sache. Das soll schon eine langfristige Geschichte sein. Wir hoffen, dass das eine gute Geschichte wird. Wir haben uns Ziele gesteckt, dass wir uns an den Größeren hier in der Region orientieren. Ziel ist, dass wir in den nächsten drei bis fünf Jahre auf so Mannschaften wie Abtswind aufschließen, also näher kommen können. Beide Vereine, Stadelschwarzach wie Prichsenstadt, sind gesund aufgestellt und machen gute Arbeit. Wir haben viel Potenzial. Auch aus der Jugend kommt der ein oder andere heraus. Und wir sind an ein paar interessanten Spielern von Drumherum dran, um uns punktuell zu verstärken. Dann sieht der Plan schon gut aus!

 

 

Das reguläre erste Spiel nach der Winterpause ist wann und gegen wen? Und welche Erinnerungen hast Du an die erste Begegnung im Sommer?
Hassan Rmeithi: Am 5. März daheim gegen die SG Frankenwinheim. Das Hinspiel war auf einem katastrophalen Platz im Sommer von beiden Mannschaften ein schlechtes Spiel. Ein Grottenkick, in dem wir in Lülsfeld durch mich in der 98. Minute den 1:1-Ausgleich erzielt haben.

Gegen wen testet ihr?
Hassan Rmeithi: Wir haben vier Spiele ausgemacht für die kurze Phase. Eines der Highlights wird sicherlich die Partie gegen den guten Kreisligisten aus Dettelbach. Dann spielen wir gegen den TSVgg Hausen aus Bad Kisingen mit meinem Kumpel Eray Cadiroglu.

Habt Ihr die Fußball-WM in Katar angeschaut oder boykottiert? Wie fandet Ihr die Weltmeisterschaften? Alle drei Jahre künftig Titelkämpfe mit 48 Teams?
Hassan Rmeithi: Ich bin jemand, der eigentlich keine so großen Veränderungen mag. Vieles, was passiert, schmeckt einigen nicht so recht. Die WM war eigentlich immer das Highlight alle vier Jahre, auf das man gewartet hat. Katar habe ich schon geschaut, weil ich mich für Fußball interessiere – und nicht für das Drumherum. Ich hab´s versucht zu genießen, aber es war schon ein bisschen anders.

Leidiges Thema Bundesliga: Können Freiburg oder Frankfurt endlich mal die Bayern entthronen? Und schafft´s der Nürnberger Club noch zurück ins Oberhaus?
Hassan Rmeithi: Ich denke, dass die Bayern sehr, sehr schwer zu knacken sind. Freiburg macht natürlich einen überragenden Job. Auch Frankfurt. Letzten Endes werden es die Bayern machen. Die haben die Mittel nachzulegen, auch bei ihren Verletzungssorgen. Beim Club, gut, ich hoffe es, glaube aber nicht, dass es die nächsten Jahre passieren wird mit dem Aufstieg.

Wir danken für das Gespräch und wünschen auch für 2023 alles Gute!

FuSWball.de als führendes Portal für den lokalen und regionalen Fußball kontaktiert in diesen Tagen und Wochen alle Vereine und vor allem Trainer der Teams in den Spielkreisen Schweinfurt und Rhön. Bis zum Re-Start im Frühling des nächsten Jahres veröffentlicht unser Portal immer wieder Interviews wie dieses. Coaches oder Vereinsverantwortliche, die es nicht abwarten können, dürfen sich gleich jetzt per Mail melden bei michael.horling@t-online.de und senden am besten ein aktuelles Porträtfoto mit sowie das Mannschaftsfoto dieser Saison. Es entstehen Halbzeitpausen-Interviews, die man auch ohne Bezahlschranken lesen kann. Kein Fußballfan ist also mehr darauf angewiesen, teures Geld für Abo zu bezahlen.



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