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´Halbzeit´ bei der SG Gädheim/ Untereuerheim: „Wir wissen, worauf es ankommt, und werden uns da unten raus kämpfen!“

GÄDHEIM / UNTEREUERHEIM – 17 Punkte aus den 17 Partien von 30: Die SG Gädheim/ Untereuerheim überwintert auf einem Relegationsplatz der Schweinfurter Fußball-Kreisklasse 2 und muss in den 2023 noch anstehenden 13 Spielen ein bisschen was drauflegen, um den direkten Klassenerhalt zu schaffen.

Das weiß auch Spielertrainer Stefan Greulich, der mit seinen Untereuerheimern aus der A-Klasse letzten Sommer den einen Teil der seitdem neuen Spielgemeinschaft bildet. FuSWball.de sprach mit dem 29 Jahre alten Ex-Gochsheimer.

Endlich wieder ein normaler Fußballbetrieb nach Corona: Hat sich bei Euch alles nach den zwei Jahren Krise normalisiert?
Stefan Greulich: Ja, hat sich alles normalisiert. Im Sommer, wenn es lange hell bleibt, platzt die Kabine aus allen Nähten und im Winter, wenn es kalt und dunkel ist, kommen gerade so genug Leute, um ein Training zu halten. Und wenn es was zu feiern gibt sind alle da, also alles wie zuvor (lacht).

Was sind für Euch die spürbaren Auswirkungen der Pandemie? Gibt es vielleicht sogar auch positive Folgen?
Stefan Greulich: Die größte Auswirkung ist natürlich, dass wir jetzt eine SG sind. Unter anderem durch die Pandemie sind doch einige auf die Idee gekommen, keine Lust mehr auf Fußball zu haben. Das ist aber wiederum auch irgendwo eine positive Auswirkung, da die SG sehr Spaß macht und es menschlich top passt. Sportlich ist es noch ausbaufähig.

Mit welcher Schulnote würdet Ihr Eure erste Serie der Saison bewerten und warum?
Stefan Greulich: Mit einer 4. Wir hatten auf jeden Fall andere Ziele als den aktuellen Tabellenplatz. Oft haben wir den Kampf oder den nötigen Willen vermissen lassen und somit Punkte hergeschenkt. Und wenn man dann mal unten drin steht, spielt bei vielen auch der Kopf mit, und das macht es dann nicht wirklich besser.

https://in-und-um-schweinfurt.de/fussball/fussball-kreisklassen/gaedheim-untereuerheim-vor-dem-kellergipfel-sonst-wirds-schon-langsam-eng-da-hinten-drin/

 

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste?
Stefan Greulich: Das schlechteste Spiel, in dem ich dabei war, war gegen Untersteinbach/ Geusfeld. Hier haben wir alles vermissen lassen und am Ende völlig verdient eine Klatsche kassiert, die noch hätte höher ausgehen können.
Das beste Spiel war denke ich das Spiel in Schallfeld gegen Frankenwinheim/ Schallfeld/ Lülsfeld. Bis auf die Anfangsphase, in der wir traditionell etwas gebraucht haben, bis wir voll da waren, haben wir ein sehr souveränes Spiel abgeliefert und völlig verdient mit 2:0 gewonnen.

Wer sein Geld in Aktien von Euch anlegen möchte, sollte das tun, weil…
Stefan Greulich: …wir in der Rückrunde wissen, worauf es ankommt, und uns da unten rauskämpfen werden.

Stand heute sagst Du: Unser Ziel für Mai/ Juni 2023 lautet wie – und es ist nur dann erreichbar, wenn…
Stefan Greulich: Ganz klar Klassenerhalt, das ergibt sich beim Blick auf die Tabelle von selbst. Erreichbar ist es, wenn wir jedes Spiel mit der richtigen Einstellung angehen und jeder voll mit zieht.

Nach der ersten Halbserie: Welcher Spieler der Liga fiel Dir besonders auf und warum? Das kann auch gerne jemand aus den eigenen Reihen sein…
Stefan Greulich: Jede Mannschaft hat ihre eins bis drei Spieler, die herausstechen und auch höher spielen könnten.  Eine richtig starke Leistung hat gegen uns aber der Kirchaichacher Alexander Barth abgeliefert, extrem ballsicher und dribbelstark hat er unsere Verteidigung ein ums andere mal in den Wahnsinn getrieben und leider auch das entscheidende 5:4 mit einem überragenden Solo vorbereitet.

https://in-und-um-schweinfurt.de/fussball/fussball-kreisklassen/auch-ohne-tore-hatte-das-euerheimer-derby-vor-grosser-kulisse-seine-reize-mit-vielen-fotos/

An welche Begebenheit der Serie seit Sommer erinnert Ihr Euch sofort wieder? Gab´s ein besonderes Tor, ein außergewöhnliches Ereignis? 
Stefan Greulich: Das 4:3 im Hinspiel gegen Frankenwinheim/ Schallfeld/ Lülsfeld. Langer Ball auf Marcel Namyslo, unseren Zehner mit der Nr. 7, der frei vorm Torwart auftaucht und eigentlich alles richtig macht, indem er den Ball über den Torwart lupft. Ich hatte schon zum Jubeln abgedreht, als von draußen auf einmal Geschrei kommt, der Ball im Spiel liegt und Evgenij Galanov glücklicherweise goldrichtig steht und ihn über die Linie drückt.
Der Platz in Untereuerheim war an dem Tag staubtrocken und extrem hart und dadurch ist der Ball nach dem Lupfer so hoch aufgetopst, dass er tatsächlich auf der Latte landete und nicht im Tor.

Welcher Verein der Liga hat die beste Bratwurst und das beste Bier?
Stefan Greulich: Da kann ich leider mit keiner Antwort dienen, da ich beides nicht mag (grinst). Auf diesem Gebiet gibt es andere Experten bei uns in der Mannschaft, die bei dieser Frage sicher glänzen können.

Welcher Eurer Sponsoren hat für sein Engagement 2022 ein besonderes Lob verdient?
Stefan Greulich: Ein ortsansässiger Selbstständiger, der nicht namentlich genannt werden möchte, da er sich vor Aufträgen kaum retten kann, hat uns dieses Jahr neue – und unsere ersten gemeinsamen – SG-Trikots spendiert. Das kann man schon mal lobend erwähnen.

Wird sich personell in der Winterpause etwas tun? 
Stefan Greulich: Es kehren einige Langzeitverletzte zurück und geben uns mehr Tiefe im Kader. Externe Zu- oder Abgänge gibt es stand jetzt keine.

Wirst Du als Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen? Wenn nein, was hast Du vor und wer wird Dein Nachfolger?
Stefan Greulich: Wurde noch nicht weiter besprochen.

 

Das reguläre erste Spiel nach der Winterpause ist wann und gegen wen? Und welche Erinnerungen hast Du an die erste Begegnung im Sommer?
Stefan Greulich: Das erste Spiel im neuen Jahr ist gegen Sulzheim. Erinnerung an das Hinspiel hab ich keine, da ich zu der Zeit im Urlaub war. Ich kann mich nur noch dran erinnern, dass ich früh aufgewacht bin, da das Spiel aufgrund Zeitverschiebung zu meiner Zeit um 3 Uhr nachts war und ich als erstes das Ergebnis gecheckt habe und ich damit einigermaßen gut leben konnte.
(Anm.d.Red.: Es endete auswärts mit einem 2:2.)

Was denkst Du über die Fußball-WM in Katar: Boykott? Zuschauen? Deine Meinung zu Deutschland! Und hättest Du gerne Öl im Keller?
Stefan Greulich: Kein Boykott, aber ich habe es schon mit deutlich weniger Aufmerksamkeit verfolgt als sonst. Insgesamt habe ich nur ein Deutschland Spiel komplett geschaut und ab dem Viertelfinale die Spiele, die im frei empfangbaren TV liefen. Irgendwie hat sich das Ganze wie eine lange, nervige Länderspielpause angefühlt, bei der man hofft, dass sie schnell wieder rum geht und endlich wieder Bundesliga am Wochenende läuft.
Deutschland war dieses Jahr nicht so schlimm wie vor vier Jahren, als man wirklich grottenschlecht war. 2022 hatte man im Endeffekt „nur“ knapp 30 schlechte Minuten, die aber alles kaputt gemacht haben und logischerweise so nicht passieren dürfen. Grundsätzlich haben wir eine gute Mannschaft und vor allem viele Talente, so dass die nächsten Jahre da durchaus etwas möglich ist, wenn die richtigen Schlüsse aus den letzten vier Jahren gezogen werden.
Öl hab ich tatsächlich im Keller und eigentlich hätte ich es lieber nicht und stattdessen eine Alternative, was aber in unserem alten Haus nur schwer umsetzbar wäre.

Leidiges Thema Bundesliga: Können Freiburg oder Frankfurt endlich mal die Bayern entthronen? Und schafft´s der Nürnberger Club noch zurück ins Oberhaus?
Stefan Greulich: Leider nein, ich glaube nicht, dass die Bayern auch das nächste Jahrzehnt ihren Platz da oben abgeben werden, so lange sie keine eklatanten Fehler machen oder irgendwo anders ein Investor einsteigt. Aber die Bayern sind einfach meilenweit den anderen Mannschaften in Deutschland voraus.
Mich als Club-Fan würde es natürlich freuen, aber diese Saison muss man erst mal wieder schauen, nicht noch eins nach unten abzurutschen.

Wir danken für das Gespräch und wünschen auch für 2023 alles Gute!

FuSWball.de als führendes Portal für den lokalen und regionalen Fußball kontaktiert in diesen Tagen und Wochen alle Vereine und vor allem Trainer der Teams in den Spielkreisen Schweinfurt und Rhön. Bis zum Re-Start im Frühling des nächsten Jahres veröffentlicht unser Portal immer wieder Interviews wie dieses. Coaches oder Vereinsverantwortliche, die es nicht abwarten können, dürfen sich gleich jetzt per Mail melden bei michael.horling@t-online.de und senden am besten ein aktuelles Porträtfoto mit sowie das Mannschaftsfoto dieser Saison. Es entstehen Halbzeitpausen-Interviews, die man auch ohne Bezahlschranken lesen kann. Kein Fußballfan ist also mehr darauf angewiesen, teures Geld für Abo zu bezahlen.



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