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´Halbzeit´ bei den Freien Turnern Schweinfurt 3: „Diesen Haufen würde ich keinem anderen gerne antun!“

SCHWEINFURT – Das abschließende 2:1 im Duell der Aufsteiger gegen den FC Garstadt sorgte dafür, dass die Freien Turner Schweinfurt 3 nicht auf einem Abstiegsplatz in der Fußball-Kreisklasse 1 überwintern müssen. Nach dem vierten Saisonsieg stehen die Chancen gut, zumindest einen Relegationsplatz für Ende der Saison anzustreben.

Dieses 2:1 war der zweite Dreier im November nach zuvor einer längeren Durststrecke. Den TV Jahn 2/ SC 1900 Schweinfurt schlug man bereits zwei Mal – und der Höhenpunkt bisher war natürlich ein hochdramatisches Match bei einem Spitzenteam, an das sich Trainer Nic Röder im Halbzeit-Interview mit FuSWball.de zu gerne erinnert.

Endlich wieder ein normaler Fußballbetrieb nach Corona: Hat sich bei Euch alles nach den zwei Jahren Krise normalisiert?
Nic Röder: Normalisiert ist bei uns relativ. Die Mannschaft in ihrer heutigen Form kam erst nach der Corona Pause so richtig zusammen. Vorher hatten wir zwar die Dritte, allerdings nicht als reines Team mit Training und so weiter. Im Verein ist mittlerweile vieles beim alten, sodass wir Turner uns auch endlich wieder auf den FTS-Budenzauber, Anfang Januar, freuen können.

Nic Röder

Was sind für Euch die spürbaren Auswirkungen der Pandemie? Gibt es vielleicht sogar auch positive Folgen?
Nic Röder: Naja wie angesprochen, war die positive Folge wohl der Zusammenschluss eines mittlerweile sehr guten Teamgefüges. Viele hatten nach der langen Zwangspause noch mehr Feuer, wieder auf dem Platz zu stehen.

Mit welcher Schulnote würdet Ihr Eure erste Serie der Saison bewerten und warum?
Nic Röder: Ich würde uns eine 3 geben. Nicht Wenige haben uns vor der Saison als Kanonenfutter gesehen, dafür ist die bisherige Ausbeute in Ordnung… Wer die Spiele allerdings einzeln betrachtet, merkt, dass durchaus einige Zähler mehr verdient gewesen wären. Mit der Erfahrung und noch mehr Training kommt hoffentlich auch die nötige Cleverness. um die Note in der Rückserie noch zu verbessern.

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste?
Nic Röder: Also das schlechteste fliegt einem da direkt in den Kopf (lacht): Das 0:4 zuhause gegen Niederwerrn. Was wir da in den ersten 45 Minuten gezeigt haben, hab ich so noch nie gesehen. Wir haben das aufgearbeitet und nach dem unglücklichem Unentschieden gegen Dittelbrunn wiederum eine Woche darauf unser wohl bestes Spiel in Schwanfeld gemacht. Natürlich dürfen wir den Gegner niemals von 4:1 noch ausgleichen lassen, aber dass wir dann noch den späten 5:4 Siegtreffer machen, haben wir uns übers restliche Spiel mit Kompaktheit, Leidenschaft und Effektivität erarbeitet. Damit hat gerade auswärts in Schwanfeld keiner gerechnet.

Wer sein Geld in Aktien von Euch anlegen möchte, sollte das tun, weil…
Nic Röder: …auch der Wert unserer Mannschaftskasse durch den Strafenkatalog stetig und ordentlich steigt…(lacht)

Stand heute sagst Du: Unser Ziel für Mai/ Juni 2023 lautet wie – und es ist nur dann erreichbar, wenn…
Nic Röder: Logischerweise der Klassenerhalt. Direkt wird ein schweres Unterfangen, aber sowohl als auch braucht es noch mehr Fleiß und Konstanz. Wenn wir daran arbeiten, Turner bleiben und Spiel für Spiel alles auf dem Feld lassen, dann traue ich dem Team noch einiges zu – und das Ziel ist erreichbar.

Nach der ersten Halbserie: Welcher Spieler der Liga fiel Dir besonders auf und warum? Das kann auch gerne jemand aus den eigenen Reihen sein…
Nic Röder: In den Kopf schießen mehrere Namen. Marcel Hartmann aus Sömmersdorf oder Nico Reuß von Euerbach beispielsweise. Tatsächlich denke ich trotzdem eher an einen von uns. Leon Endres kam voriges Jahr aus der Jugend und war bereits in der A-Klasse eine Stütze. Was sich der Junge allerdings mit Trainingsfleiß und Geilheit auf den Erfolg bei uns im Team verdient, sieht man jede Woche. Ein absoluter Teamplayer, der eine tolle Entwicklung nimmt und zurecht zu den Top-Scorern der Liga zählt, trotz Abstiegssorgen.

An welche Begebenheit der Serie seit Sommer erinnert Ihr Euch sofort wieder? Gab´s ein besonderes Tor, ein außergewöhnliches Ereignis?
Nic Röder: Natürlich gerne an die Siege, insbesondere den ersten Sieg im ersten Spiel beim TV Jahn. Das besonderste Tor war wohl der Last-Minute-Winner in der Nachspielzeit gegen Garstadt. Nachdem wir häufig unglücklich Punkte haben liegen lassen, ist in diesem Moment alles vom Team abgefallen… Durch die Wichtigkeit dieser Partie war der Jubel natürlich grenzenlos.

Welcher Verein der Liga hat die beste Bratwurst und das beste Bier?
Nic Röder: Puh, als Spielertrainer kann man das oft nur vom Geruch in der Anlage bewerten (lacht). Geschmackssache… Ich denke, da sind viele Vereine gut genug aufgestellt, dass es einen Sportplatzbesuch am Wochenende schmackhafter macht.

Welcher Eurer Sponsoren oder Helfer hat für sein Engagement 2022 ein besonderes Lob verdient?
Nic Röder: Natürlich mein Co-Coach Fabi Lang und Betreuer Noah Brätz sowie die komplette Zusammenarbeit im Trainerteam der Aktivität bei uns. Erst Recht ein besonderes Lob geht an die Legenden um Franz Stingl, Achim Keuser etc., welche organisatorisch immens viel für den Verein machen. Extrem hervorzuheben ist an dieser Stelle unser Raini Hauch, der wöchentlich abkassiert und uns auch auswärts Spiel für Spiel begleitet, das auch schon lange vor dem Aufstieg.
Die wahren „Sponsoren“ aller drei Mannschaften sind aber sicherlich die Jugendtrainer, welche aus Kids gute Fußballer machen und uns jährlich mit solchen füttern. Das ehrenamtliche Engagement in sämtlichen Altersklassen mit einer gegenseitigen Unterstützung ist das Herz unseres Vereins, der auf zwei Plätzen ohne Spielgemeinschaften 19 Teams inne hat. Da denke ich an jeden einzelnen, der sich bei uns engagiert. Viele unterstützen uns auch wöchentlich an der Seitenlinie und haben ein extra Auge für die Dritte, was uns alle freut und motiviert.

Wird sich personell in der Winterpause etwas tun?
Nic Röder: Leider wird uns mit Chris Saak ein Keeper berufsbedingt verlassen. Der Rest wird sich noch zeigen… Oder auch nicht (grinst).

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Wirst Du als Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen? Wenn nein, was hast Du vor und wer wird Dein Nachfolger?
Nic Röder: Ich glaube, diesen Haufen würde ich keinem anderen gerne antun (lacht). Spaß beiseite, ich werde weiterhin spielender Coach in diesem Team bleiben. Es erfüllt mich unglaublich, mit den Jungs zusammen den aktuellen Prozess zu durchleben. Auch wenn es als junger Trainer in einem jungen Team nicht immer leicht ist, tut vielen Jungs genau das gerade gut. Auch neben dem Platz muss das Team noch viel lernen, allerdings haben wir ein tolles zwischenmenschliches Klima in diesem Haufen und ich bin stolz auf die Entwicklung, der ich vorrangehen kann. Der höhere Lizenzlehrgang ist im kommenden Jahr ebenfalls geplant und wer mich kennt weiß, dass die Maibacher Höh meine zweite Heimat ist…(grinst)

Das reguläre erste Spiel nach der Winterpause ist wann und gegen wen? Und welche Erinnerungen hast Du an die erste Begegnung im Sommer?
Nic Röder: Ein Heimspiel gegen Büchold. Wird nachgeholt am 05.03.23 um 13 Uhr an der Maibacher Höh. Direkt ein dicker Gegner, jedoch waren wir in der Hinserie dort lange im Spiel und wissen, dass wir es durchaus eng machen können.

Was denkst Du über die Fußball-WM in Katar: Boykott? Zuschauen? Deine Meinung zu Deutschland! Und hättest Du gerne Öl im Keller?
Nic Röder: Ich persönlich komme nicht drum rum, die Spiele zu sehen, auch wenn mir die Identifikation mit der DFB-Elf immer schwerer fällt. An der Situation im Lande und der FIFA sollte man nachhaltig jedoch dringend ansetzen, um solch ein Turnier künftig zu vermeiden und die Strukturen im Verband ordentlich durchzuspülen. Öl im Keller wäre was Feines… dann würde die WM als nächstes auf einem vom Öl finanzierten Kunstrasen bei der FTS stattfinden…(lacht)

Leidiges Thema Bundesliga: Können Freiburg oder Frankfurt endlich mal die Bayern entthronen? Und schafft´s der Nürnberger Club noch zurück ins Oberhaus?
Nic Röder: Als Clubberer interessiert es mich eher weniger, was im Oberhaus passiert. Ob die Bayern in Leipzig oder Hoffenheim Meister werden, dann ebenfalls. Von der Rückkehr ins Oberhaus wird man aktuell aber noch länger nur träumen dürfen, es reicht wenn Schalke, Stuttgart und die Hertha uns mal wieder besuchen… Vorerst wäre ich allerdings froh, wenn man dem Club nächstes Jahr nicht zum Auswärtsspiel nach Verl begleiten müsste…

Wir danken für das Gespräch und wünschen auch für 2023 alles Gute!

FuSWball.de als führendes Portal für den lokalen und regionalen Fußball kontaktiert in diesen Tagen und Wochen alle Vereine und vor allem Trainer der Teams in den Spielkreisen Schweinfurt und Rhön. Bis zum Re-Start im Frühling des nächsten Jahres veröffentlicht unser Portal immer wieder Interviews wie dieses. Coaches oder Vereinsverantwortliche, die es nicht abwarten können, dürfen sich gleich jetzt per Mail melden bei michael.horling@t-online.de und senden am besten ein aktuelles Porträtfoto mit sowie das Mannschaftsfoto dieser Saison. Es entstehen Halbzeitpausen-Interviews, die man auch ohne Bezahlschranken lesen kann. Kein Fußballfan ist also mehr darauf angewiesen, teures Geld für Abo zu bezahlen.



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