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506 Menschen weniger ohne Beschäftigung: Die einsetzende Herbstbelebung reduzierte die Arbeitslosigkeit

SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – In der Region Main-Rhön zeichnete sich im September insgesamt eine positive Arbeitsmarktentwicklung ab. Es waren 7.535 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote erreichte im September 3,0 Prozent. Noch im August waren 506 Menschen mehr arbeitslos gemeldet und die Quote lag bei 3,2 Prozent.

Im Vergleich zum Vormonat konnten im September wiederum alle die von der Statistik ausgewiesenen Personengruppen, wie zum Beispiel Männer und Frauen, Langzeitarbeitslose und ältere Menschen, von der positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes profitieren. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit war jedoch in der Gruppe der Personen unter 25 Jahren am stärksten ausgeprägt. Im Berichtsmonat entsprach dies 917 arbeitslos gemeldeten jungen Menschen unter 25 Jahren. Dies waren 292 weniger arbeitslose Jugendliche (24,2 Prozent) als im August.

„Die duale Ausbildung ist nach wie vor eine zentrale Stütze der Fachkräftesicherung für die meisten Unternehmen, obgleich diese zunehmend in Konkurrenz mit der akademischen Ausbildung steht. Die Zahlen belegen, dass der Berufseinstieg für einen Großteil der Ausbildungsabsolventen in unserer Region reibungslos verläuft. Diese positive Entwicklung der letzten Jahre hat sich aktuell noch verstärkt. In den Sommermonaten dieses Jahres haben sich im Anschluss an eine betriebliche Ausbildung knapp ein Viertel weniger Jugendliche arbeitslos gemeldet“, erläutert Thomas Stelzer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt. Im Vorjahr lag das Niveau der Arbeitslosigkeit allerdings niedriger. Damals wurden 511 Menschen weniger Arbeitslose gezählt und die Arbeitslosenquote lag bei 2,8 Prozent.

Im September war einiges an Bewegung am Arbeitsmarkt zu verzeichnen. Dies spiegelte sich im Zugang aus Beschäftigung und bei den Arbeitsaufnahmen wider. Es meldeten sich 943 Menschen in Erwerbstätigkeit ab. Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit lagen mit 1.076 Personen leicht darüber.

Die Arbeitslosenzahlen nach Regionen:
Arbeitslose Arbeitslosen- Veränderung in %-Punkten
Anzahl absolut Quote zum Vormonat zum Vorjahr

AA Schweinfurt 7.535 3,0 % – 0,2 + 0,2
Stadt Schweinfurt 1.758 6,2 % – 0,3 + 0,3
Lkr. Schweinfurt 1.591 2,4 % – 0,1 + 0,1
Lkr. Bad Kissingen 1.702 2,9 % – 0,3 + 0,1
Lkr. Rhön-Grabfeld 1.140 2,5 % – 0,1 + 0,1
Lkr. Haßberge 1.341 2,7 % – 0,2 + 0,4

Die Unterbeschäftigungsquote sank im Vergleich zum August um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent

10.326 Menschen waren im September von Unterbeschäftigung betroffen. Die Unterbeschäftigungsquote betrug 4,1 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 378 Personen weniger. Im September 2018 betrug die Unterbeschäftigungsquote lediglich 3,9 Prozent. Damals waren es 469 Personen weniger. Viele Menschen mit Fluchthintergrund befinden sich aktuell in Sprach- und Integrationskursen. Im Vorjahresmonat lagen die Teilnehmerzahlen aber um 221 Personen höher. Aktuell zählen wir noch 445 Teilnehmer.

Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert

Die Zahl der Betriebe, die für ihre Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet hatten, lag bei 29 Betrieben. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Anzahl der Betriebe um einen und die der betroffenen Personen um 20 auf 665 Arbeitnehmer. Vor einem Jahr lagen die Zahlen auf niedrigerem Niveau. Im September 2018 hatten 10 Betriebe für 105 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen deutlichen Anstieg der Anzeigen von Kurzarbeit. Da ohne Anzeige kein konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt wird, kann eine Anzeige auch vorsorglich gestellt werden. Weder der Zeitpunkt des Beginns noch der Umfang der Kurzarbeit müssen zu diesem Zeitpunkt feststehen. Betroffene Branchen sind vor allem die Automobil- und deren Zuliefererindustrie und der Maschinenbau“, führt Stelzer aus.

Die Anzahl der arbeitslosen Menschen mit Fluchthintergrund nahm leicht ab

Im September wurden in der Region Main-Rhön 729 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund gezählt. Das waren 9,7 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen. Im August waren es 68 arbeitslose Menschen mit Fluchthintergrund mehr. Den weitaus größten Anteil bildeten weiterhin Menschen aus Syrien (434 Personen), gefolgt von afghanischen Staatsbürgern (110). „Auf dem regionalen Arbeitsmarkt sind gute Voraussetzungen gegeben, um geflüchtete Menschen an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Der leichte Rückgang an arbeitslos gemeldeten Menschen mit Fluchthintergrund ist ein erfreuliches Signal. Neben einer Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist es unser Ziel, durch Qualifizierungsmaßnahmen die Nachhaltigkeit dieser Beschäftigungsverhältnisse mitzugestalten“, so Stelzer.

Die Anzahl der Stellenangebote weiterhin auf einem sehr hohen Niveau

Die Nachfrage nach Arbeitskräften zeigte sich im September deutlich verhaltener als in den letzten Monaten. Im Berichtsmonat nahmen die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 739 neue Stellenangebote an. Dies waren 289 Stellenzugänge oder 28,1 Prozent weniger als im August, allerdings 4 Stellenzugänge oder 0,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden 7.885 Stellenzugänge verzeichnet, dies entsprach einem Rückgang von 650 Stellen (7,6 Prozent) im Vergleich zum Zeitraum des Vorjahres. Der Bestand von 5.037 offenen Stellen, mit einem Rückgang von 480 Stellenangeboten (8,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat, bewegte sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

Rein rechnerisch kamen im September auf eine offene Arbeitsstelle 1,5 arbeitslose Menschen. Bei dieser Betrachtung bleiben viele Aspekte welche bei einer Vermittlung, wie beispielsweise Qualifikationen, regionale Verteilung, Arbeitszeit, zu berücksichtigen wären außer Betracht. Wenn man die offenen Arbeitsstellen nach Berufsbereichen den arbeitslosen Menschen gegenüberstellt zeigt sich nachfolgende Verteilung: In den nachfolgenden Branchen gab es einen rechnerischen Überhang an Arbeitslosen. In den Branchen der Land-, Forst, Tierwirtschaft und Gartenbau kamen 2,6 arbeitslose Personen (09/2018: 2,1 Personen) auf eine ausgeschriebene Arbeitsstelle. In den Bereichen Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung lag das Verhältnis bei 2,4 (09/2018: 2,1 Personen).

Für die Branchen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit errechneten sich 2,2 arbeitslose Personen auf ein Stellenangebot (09/2018: 1,7 Personen). In den Branchen der Geisteswissenschaften, Kultur und Gestaltung standen jeder gemeldeten Arbeitsstelle 2,1 arbeitslose Menschen (09/2018: 1,8 Personen) gegenüber. Im Bereich der kaufmännischen Dienstleistungen, des Handels, des Vertriebs und des Tourismus lag die Verteilung bei 1,5 arbeitslosen Menschen (09/2018: 1,3 Personen) pro Stellenangebot. Auch in den Bereichen der Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung mit 1,1 arbeitslosen Menschen (09/2018: 0,8 Personen) je gemeldeter Arbeitsstelle, waren mehr arbeitslose Menschen als Stellenangebote gemeldet.

Die Branchen der Naturwissenschaften, Geografie und Informatik zeigten sich mit einem Wert von 1,0 (09/2018: 0,7 Personen) ausgeglichen. Ein umgekehrtes Verhältnis wiesen lediglich zwei Branchen auf. Rein rechnerisch standen hier jeder gemeldeten Arbeitsstelle weniger arbeitslose Menschen pro Stelle zur Verfügung. In den Bereichen des Gesundheitswesens, des Sozialwesens, der Lehre und Erziehung kamen rein rechnerisch 0,8 arbeitslosen Menschen (09/2018: 1,0 Personen) und den Bereichen Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik kamen rein rechnerisch 0,6 arbeitslose Menschen (09/2018: 0,6 Personen) auf eine gemeldete Arbeitsstelle.

Ausbildungsmarkt

Die Bilanz zum Ende des Berufsberatungsjahres 2018/2019 wird mit den aktuellsten Ausbildungsmarktdaten am Montag, den 04. November veröffentlicht.

Abwärtstrend des IAB-Arbeitsmarktbarometers nicht fortgesetzt

Der seit einem dreiviertel Jahr anhaltende Abwärtstrend beim IAB-Arbeitsmarktbarometer hat sich im September nicht fortgesetzt. In diesem Monat ist der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wieder gestiegen: Gegenüber dem Vormonat legte er um 0,4 Punkte auf 101,8 Punkte zu. „Der Konjunkturabschwung macht dem Arbeitsmarkt zwar zu schaffen, aber der hält sich nach wie vor gut. Stärker eingetrübt hatten sich im Laufe des Jahres die Aussichten für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Hier gab es im September aber eine deutliche Verbesserung. Die Arbeitsagenturen halten steigende Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten für möglich, aber nur in moderatem Umfang“, kommentiert ein Experte des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt.

„Die Steigerungen bei der Beschäftigung werden geringer ausfallen als in den vergangenen Jahren. Der Arbeitsmarkt in der Region Main-Rhön wird voraussichtlich auch in der derzeitigen Wirtschaftsschwäche relativ robust bleiben“, lautet die Einschätzung von Stelzer.



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